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Aktives Lernen im Studium

Bildungsexperten empfehlen mehr Freiräume statt Prüfungen

Weniger Prüfungen und Pflichtveranstaltungen und dafür mehr Gespräche mit dem „Prof“ – so sollte das Studium in Deutschland nach Ansicht von Experten reformiert werden. Empfehlungen dazu hat der Wissenschaftsrat, ein Gremium, das Bund und Länder in Fragen von Wissenschaft, Hochschule und Forschung berät, für die Zukunft von Studium und Lehre formuliert. In dem Papier wird für die Hochschulen eine „Verschiebung der Prioritäten von mehr Quantität zu mehr Qualität“ gefordert.

„Unsere Gesellschaft braucht selbstständige und verantwortungsvolle Persönlichkeiten, die reflektiert auf neue Herausforderungen reagieren. Und damit sich solche Persönlichkeiten entwickeln können, sollten sich Lehr- und Prüfungsformate ändern“, sagte die Ratsvorsitzende, Dorothea Wagner, am Montag bei einer Online-Pressekonferenz.

Gestärkt werden müssten die aktive Stoff­an­eignung, Reflexion und Eigenverantwortung. „Wir dürfen nicht nur Input geben und erwarten, dass die Studierenden Wissen akkumulieren und in Prüfungen dann reproduzieren“, sagte Wagner.

Der Wissenschaftsrat plädiert konkret dafür, zusätzliche Freiräume durch weniger Lehrveranstaltungen und Prüfungen für mehr Interaktion, Feedback und regelmäßige Gespräche zwischen Studierenden und Lehrkräften zu nutzen. „Wohlgemerkt, wir plädieren nicht für eine Reduktion von Inhalten, sondern für eine aktive Wissensaneignung seitens der Studierenden.“

Die Coronapandemie habe das Bewusstsein dafür geschärft, was über Lehre und Prüfung hinaus das Wesen eines Hochschulstudiums ausmache, sagte Wagner. „Es prägt die Persönlichkeit.“ Auch darauf reagiere der Wissenschaftsrat mit seinen Vorschlägen. (dpa)

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