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Asien: Zurückhaltend und beobachtend

Waffen, Weizen und Gas – wirtschaftliche Verflechtungen lassen Kritik nur leise anklingen

Von Natalie Mayroth, Mumbai

Dass Indien sich bei der jüngsten Russland-bezogenen Abstimmungen erneut zurückgehalten hat, überrascht nicht. Mit dem Besuch des russischen Präsidenten Putin im Dezember in Neu-Delhi bauten Indien und Russland erst ihre militärischen Beziehungen aus. Berichtet wurde von einem Verteidigungsabkommen über 5 Milliarden Dollar und der gemeinsamen Produktion von Sturmgewehren im Norden Indiens. Es sind Rüstungsgüter, auf die Indien nicht verzichten möchte, denn der Konflikt an den Grenze zu China und Pakistan scheint allgegenwärtig – auch wenn er nur gelegentlich ein Thema in den Medien ist.

Dabei ist Indien nicht das einzige Land in Südasien, das sich bei der UN-Abstimmung enthielt: Pakistan, Bangladesch und Sri Lanka reihten sich ein, ebenso wie Nachbar China. Nepal, die Malediven und Afghanistan bezogen eine klare Konterstellung.

Der indische Premier Narendra Modi mahnte zu Beginn des Krieges bei einem Telefonat mit Putin, die Gewalt zu beenden. Er forderte alle Seiten zu gemeinsamen Verhandlungen auf. Doch sonst war die Reaktion verhalten, Kritik nur leise zu hören. Laut dem Konfliktforscher Ashok Swain unterstützten rechte hinduistische Gruppierungen gar den Angriff Russlands.

Während Pakistans Präsident Iran Khan zum Kriegsauftakt in Moskau zu Besuch war und Abkommen über den Einkauf von Gas und Weizen schloss, hieß es vonseiten Bangladeschs, man beobachte die Lage. Denn auch Bangladesch pflegt enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland. Vielmehr sind Länder wie Indien, Pakistan und Bangladesch derzeit noch mit der Evakuierung von Studierenden in der Ukrai­ne beschäftigt, die vom Krieg überrumpelt wurden.

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