Kinder fragen, die taz antwortet: Warum gibt es so viele Schultests?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Elsa, 11 Jahre alt.

Lehrerin korrigiert mit Rotstift Klassenarbeiten

Mit Klassenarbeiten wollen euch eure Leh­re­r*in­nen nicht ärgern Foto: Jürgen Ritter/imago

Deine Frage nach den Prüfungen in der Schule treibt auch so manchen Erwachsenen um. Und öfter, als du vielleicht vermutest, wird darüber diskutiert, wie häufig Schulkinder Tests schreiben sollten.

Dir und deinen Klassenkameraden kommen die Prüfungen sicher manchmal zu viel vor. Tatsächlich sind sie aber ein gutes Werkzeug für deine Lehrerinnen und Lehrer. So können sie sehen, ob sie es geschafft haben, dir den Schulstoff zu vermitteln. Wie könnten sie sonst wissen, was du bereits gut verstanden hast? Und wo es noch hapert und sie dir die Dinge noch besser erklären müssen?

Der Fachausdruck für das, was du als „Klassenarbeit“ oder „Test“ kennst, heißt „Lern­erfolgskontrolle“. Wenn du Freunde aus ­anderen Bundesländern hast, ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass manche von ihnen in der Schule andere Themen behandeln. Denn den genauen Lehrplan und die Unterrichtsgestaltung bestimmt in Deutschland jedes der sechzehn Bundesländer selbst.

Im Bundesland Berlin ist die Lernerfolgskontrolle im „Berliner Schulgesetz“ festgehalten. Darin steht, dass ab der 3. Klasse Kurzkontrollen durchgeführt werden können. Ab der 5. Klasse sind sie in allen Fächern vorgesehen. Die Anzahl und der Umfang der Kontrollen werden in einer Konferenz von allen Lehrerinnen und Lehrern der jeweiligen Schule beschlossen.

Mit den Tests kannst du deine Stärken erkennen, das ist gut!

Ja, manchmal sind die Prüfungen anstrengend. Aber dass sie ein fester Bestandteil deiner Schulzeit sind, hat auch Vorteile für dich. Denn mit den Tests kannst du selbst besser überprüfen, über welche schulischen Kenntnisse und Fähigkeiten du schon verfügst. Du kannst also sehen, was du schon alles weißt, und stolz auf dich sein – und du kannst auch feststellen, wo du noch ein bisschen aufholen kannst. Es ist gut, wenn man seine Stärken und Schwächen kennt.

Damit du und deine Eltern sehen, wie du dich in der Schule entwickelst, gibt es nach jedem Schulhalbjahr Zeugnisse. Für diese werden für jedes Schulfach alle Noten, die du für deine Tests bekommen hast, zusammengezählt. Und daraus wird – zusammen mit deiner mündlichen Beteiligung – schließlich eine Durchschnitts­note berechnet. Gute Ergebnisse in bestimmten Fächern können dir zeigen, was dir leich­tfällt, und vielleicht auch schon eine Orientierung geben für die Wahl eines Schülerpraktikums oder deines späteren Berufs. Die Tests sind also nicht nur für die Schule wichtig, sondern auch für dich.

Sara Rahnenführer

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