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Bundesbank ist pessimistisch

Währungshüter erwarten 6 Prozent Inflation und Wirtschaftsflaute

Die deutsche Wirtschaft steuert laut Bundesbank in die Flaute und muss noch längere Zeit mit erhöhter Inflation leben. Für November erwartet die deutsche Zentralbank eine Teuerungsrate von knapp 6 Prozent. Ab Januar dürfte der Preisdruck zwar spürbar zurückgehen, doch drohten noch für längere Zeit Inflationsraten von deutlich über 3 Prozent. Zudem erwartet die deutsche Zentralbank in ihrem am Montag vorgelegten Monatsbericht, dass der Wirtschaft zum Jahresende die Puste ausgeht. „Aus heutiger Sicht könnte das Bruttoinlandsprodukt im Herbstquartal 2021 in etwa auf der Stelle treten.“ Der vom Dienstleistungssektor ausgehende Wachstumsschub sei offenbar weitgehend am Ende. Zugleich dürfte die unter Lieferkettenproblemen leidende Industrie das Wachstum bremsen.

Mit dieser pessimistischen Prognose stellte sich die Institution des zum Jahresende ausscheidenden Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann erneut gegen die Europäische Zentralbank. Deren Präsidentin Christine Lagarde hatte noch am Freitag gesagt, sie erwarte zwar, dass die Teuerung bis zum Jahresende weiter ansteigen werde. Doch auf mittlere Sicht sei ein Absinken zu erwarten. Deshalb sei eine Straffung der Geldpolitik zurzeit nicht sinnvoll und brächte womöglich sogar den Aufschwung in Gefahr. Weidmann sieht das anders und forderte die EZB auf, „wachsam zu bleiben“. (dpa, taz)

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