: Alte Probleme auch unter Rose
Chancenloser BVB verliert in der Champions League gegen Ajax 0:4
Aus Amsterdam Daniel Theweleit
Besonders viel ist den Dortmundern nicht gelungen während der zuweilen demütigenden Partie bei Ajax Amsterdam am Dienstagabend, die mit 0:4 verloren ging, aber auch gut 0:7 oder 1:8 hätte ausgehen können. „Der Wille war nicht da, die Mentalität war nicht da, die Aggressivität auch nicht“, sagte BVB-Verteidiger Thomas Meunier.
In einer extrem lauten und emotional aufgeladenen Arena ließ sich wunderbar beobachten, wie die Dortmunder immer mehr in sich zusammenfielen, wie das Selbstvertrauen sich auflöste wie eine Aspirin im Wasserglas. Während die brillanten Amsterdamer sich in einen Rausch spielten, und die Dortmunder immer seltener „energisch in die Zweikämpfe gegangen sind“, wie Marco Reus monierte, sanken Köpfe und Schultern. Fehler von Mitspielern wurde mit kleinen Signalen des Missfallens kommentiert. Statt an der fußballerisch schwierigsten Herausforderung der bisherigen Saison zu wachsen, schrumpften die Dortmunder. Wieder einmal.
Mit den Trainerwechseln von Lucien Favre zu Edin Terzic, auf den im Sommer Marco Rose folgte, sollte das Team ja nicht zuletzt einen besseren Umgang mit schwierigen Situationen entwickeln und widerstandsfähiger werden. Am späten Dienstagabend mussten Rose und seine Spieler nun erkennen, dass die Mannschaft weiterhin mit den alten Problemen zu kämpfen hat.
Ein paar positive Details fanden die Beteiligten dann aber doch in ihren Nachbetrachtungen zur höchsten Niederlage in der Champions-League-Geschichte des BVB. Womöglich sei dieses Erlebnis zu einem „vernünftigen Zeitpunkt“ gekommen, sagte beispielsweise Julian Brandt, denn dieser Rückschlag lässt sich ziemlich gut reparieren. In der Bundesliga wäre so eine Niederlage wochenlang im Tabellenbild sichtbar, in der Champions League bestehen dagegen weiterhin gute Chancen auf die Achtelfinalteilnahme.
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