: Dank der Regentage
Die Miniermotte hat dieses Jahr nicht so viele Schäden anrichten können
Berlins weiß blühende Rosskastanien haben in diesem Jahr weniger unter dem Schädling Miniermotte gelitten als in den vergangenen Sommern. Grund seien vor allem das kalte Frühjahr und mehr Regentage, sagte Derk Ehlert, Referent der Berliner Umweltverwaltung, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Dadurch hätten die Motten nur drei statt vier Generationen ausbilden und somit weniger Schaden anrichten können.
Ein Anzeichen dafür seien die Anfang Oktober zumeist noch relativ gut belaubten Kastanien in der Hauptstadt. Sie zeigten zwar deutliche Schäden an vielen Blättern, werfen ihr Laub aber noch nicht im ganz großen Stil ab. In früheren Jahren verloren weiß blühende Kastanien ihr Laub teilweise bereits schon ab Juni.
Klimawandel schuld
Die Miniermotte, die seit 1998 massenhaft weiß blühende Kastanien in Berlin befällt, stammt ursprünglich vom Balkan. Der Klimawandel ermöglicht der wärmeliebenden Motte auch immer weiter im Norden Quartier.
Berlins Kastanienbäume leiden in warmen Jahren und trockenen Sommern besonders stark unter diesem Schädling. Die Larven zerfressen die Blätter. Obwohl früher Laubabwurf die Bäume nicht direkt schädigt, macht er sie anfälliger für andere Belastungen, vor allem für Bakterien und Pilze.
Keine Neupflanzungen
Wichtig zur Eindämmung des Befalls ist das konsequente Einsammeln des Laubs bis zum Frühjahr. Denn die neue Brut sitzt auch in abgeworfenen Blättern und schwärmt nach dem Schlüpfen zum Baum aus. Möglich sind auch Mottenfallen, die männliche Insekten mit Duftstoffen anlocken. Eine weitere naturnahe Lösung zur Bekämpfung der Motte sind Meisenkästen. Denn Meisen ernähren sich von Miniermotten.
Weiß blühende Kastanien werden in Berlin wegen ihrer Anfälligkeit für Schädlinge nicht mehr nachgepflanzt. (dpa)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen