: Corona und Verschwörung
Studie: 27 Prozent der Beschäftigten zweifeln an Gefährlichkeit des Virus
von Jörg Wimalasena
Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie in Deutschland zweifelt ein erheblicher Teil der Beschäftigten an der Gefährlichkeit des Coronavirus und glaubt an Verschwörungstheorien. Zu diesem Schluss kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Demnach waren 27 Prozent der Befragten der Meinung, das Virus sei weniger gefährlich, als häufig behauptet werde. 20 Prozent konnten sich sogar vorstellen, dass hinter der Pandemie eine Elite stecke, die eine neue Weltordnung durchsetzen wolle. Jüngere Befragte und Menschen aus dem Osten stimmten solchen Aussagen häufiger zu.
Besonders ausgeprägt waren Coronazweifel demnach auch bei Menschen mit niedrigem Einkommen oder Schulabschluss sowie bei Menschen, die finanziell unter der Pandemie gelitten hatten. Während insgesamt 18 Prozent der Befragten in hohem Ausmaß Coronamisstrauen äußerten, waren es bei Menschen mit einem Haushaltseinkommen von weniger als 1.500 Euro netto 26 Prozent, bei Befragten mit pandemiebedingten Einkommenseinbußen waren es 24 Prozent.
Studienautor Andreas Hövermann forderte, den Zusammenhang zwischen der Zustimmung zu Verschwörungserzählungen und der wirtschaftlichen Lage der Betroffenen ernster zu nehmen. Durch eine bessere „finanzielle Abfederung der durch die Krise entstandenen finanziellen Folgen und damit der Kontrollverluste“ könne Vertrauen zurückgewonnen und das Gefühl vermittelt werden, „politisch mit seinen finanziellen Nöten und Sorgen gesehen und vertreten zu werden“.
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