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„Housing First“ auch in Bremen

Wohnungslose sollen nicht mehr unter Beweis stellen müssen, dass sie allein wohnen können

Mit Blick auf den bundesweiten „Tag der Wohnungslosen“ an diesem Sonnabend haben Ver­tre­te­r:in­nen von Rot-Grün-Rot die Initiative des Bremer Senats für „Housing First“ begrüßt. Das Konzept stammt aus den USA. Danach erhalten obdachlose Menschen zunächst eine Wohnung. Danach können sie mit Hilfe von So­zi­al­ar­bei­te­r:in­nen andere Probleme wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Sucht angehen. Sie müssen also nicht erst unter Beweis stellen, dass sie in den eigenen vier Wänden zurechtkommen. Die Bremer Vereine „Wohnungslosenhilfe“ und „Hoppenbank“ sollen den Plan in der Hansestadt gemeinsam umsetzen.

„Die Stadt kauft hierfür Belegbindungen an“, so Sofia Leonidakis von der Linken. Darüber hinaus müsse es mehr Sozialwohnungen geben, Wohnnotstände durch Strom- und Wassersperren müssten weiter gesenkt und die Vertreibung obdachloser Menschen verhindert werden. In das Projekt kann aufgenommen werden, wer bereit ist, mit einem Sozialarbeiter zusammenzuarbeiten und einen Mietvertrag zu unterschreiben. Anders als in anderen Projekten soll nicht zur Voraussetzung gemacht werden, dass die Betreffende abstinent lebt oder der Behandlung einer psychischen Erkrankung zustimmt. Die Betreuung soll Angebote zur Unterstützung machen, auf die auch Vermieter zugreifen können. (epd)

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