heute in bremen
: „Das entwickelt sich dann spontan“

Foto: Frank Scheffka

Jana Kolkowski

31, ist Koordinatorin für Freizeit- und Bildungsangebote des Martinsclubs.

Interview Pia Tönnissen

taz: Frau Kolkowski, wie genau kann ich mir den neuen inklusiven Jugendtreff vorstellen?

Jana Kolkowski: Wir wollen das Ganze recht offen gestalten. Deshalb gibt es kein festes Programm, sondern gemeinsam wird überlegt, was man machen möchte: zum Beispiel kochen, etwas Kreatives gestalten, rausgehen, picknicken, Musik hören oder spielen und toben. Das entwickelt sich dann spontan. Genügend Equipment ist jedenfalls da und mit großer Wiese und Strandabschnitt bei der Überseekirche, wo der Jugendtreff stattfindet, gibt es genügend Möglichkeiten, gemeinsam Zeit zu verbringen. Das Angebot richtet sich dabei an Jugendliche und Kinder ab elf Jahren.

Was soll der inklusive Jugendtreff bewirken?

Auf jeden Fall soll der Jugendtreff für mehr Inklusion und Offenheit sorgen. In der Überseestadt gibt es auch noch nicht so viele Angebote, die dafür eine Möglichkeit bieten. Im besten Fall wird der neue Jugendtreff ein niedrigschwelliges Angebot, in dem Jugendliche ankommen können. Wir starten mit sechs Terminen und hoffen, dass wir den Jugendtreff im nächsten Jahr fortführen können und er fest etabliert wird.

Das klingt wie bei jedem anderen Jugendtreff. Wie kommt die Inklusion dazu?

Inklusiver Jugendtreff in der Überseestadt: 15.30 Uhr, Überseekirche, Konsul-Smidt-Straße 33, Anmeldung unter ☎ 0421-537 47 54 oder jugend@martinsclub.de

Ich denke, dass Inklusion dadurch gefördert wird, dass die Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung angesprochen werden, an einem gemeinsamen Jugendtreff teilzunehmen. Alle dürfen teilnehmen, niemand wird ausgeschlossen. Das können wir zum einen durch eine qualifizierte Kursleitung, die Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung hat, garantieren. Zum anderen sind die Räume so gestaltet, dass sie für jeden zugänglich sind und jeder die Möglichkeit hat mitzumachen.

Wie entstand die Idee, den Jugendtreff in der Überseestadt zu gründen?

Der Bedarf in diesem Stadtteil war da: Wir sind vielfach von Familien und Pädagogen aus den Stadtteilen Walle und Gröpelingen angesprochen worden, ob wir nicht einen Jugendtreff anbieten können. Von der Kirche und anderen Institutionen gibt es mittlerweile ein offeneres Denken, was solche Inklusionsangebote betrifft. Die Überseekirche war da sehr offen und fand die Idee gut. Aber auch als Standort für den Jugendtreff ist sie geeignet: Dadurch gibt es die Möglichkeit, etwas draußen und drinnen zu machen.