Coronaleugner an der Leine

Trotz Verboten fanden in Berlin vereinzelt Demonstrationen gegen die Coronapolitik statt

Auch am Sonntag haben in Berlin trotz Verboten Demonstrationen gegen die deutsche Coronapolitik stattgefunden. Hunderte Menschen zogen nach Polizeiangaben durch das Zentrum. Es habe rund 80 vorläufige Festnahmen gegeben, berichtete die Polizei auf Twitter. Diese Menschen hätten dazu aufgerufen, sich zu Demons­trationszügen zusammenzuschließen. Rund 2.200 Polizeikräfte waren nach offizieller Angabe im Einsatz. Zahlreiche Demonstranten hatten sich am Vormittag am Rande der nördlichen Innenstadt in Berlin-Gesundbrunnen versammelt und waren dann Richtung Mitte gezogen. Der öffentliche Nahverkehr wurde zeitweise dort eingeschränkt.

Ein weiterer Schwerpunkt des Polizeieinsatzes war das Regierungsviertel. Am Sonntag jährte sich der Vorfall am Reichstagsgebäude, bei dem die Treppe von Coronaleugnern kurzzeitig besetzt worden war. Schon am Samstag hatten mehrere Tausend Menschen gegen die Coronapolitik der Regierung demonstriert. Mehrere Berliner Demonstrationen waren vorsorglich verboten worden, weil die Versammlungsbehörde erwartete, dass Infektionsschutzvorgaben nicht eingehalten werden. In einem Fall einer Kundgebung auf dem Leipziger Platz in Berlin-Mitte kippte das Verwaltungsgericht das Verbot. Bereits Anfang August hatten in der Hauptstadt Tausende Menschen trotz Verbots gegen die Coronamaßnahmen demonstriert. Dabei gab es unter anderem auch einen Angriff auf einen Gewerkschaftsvertreter. Hunderte Menschen wurden damals festgenommen.(dpa, afp, taz)

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