Timanowkskaja und Belarus: Rauswurf für zwei Trainer

Sie wollten Kristina Timanowkskaja zur Heimreise zwingen. Nun hat das IOC den Trainern die Akkreditierung entzogen. Sie sollen Tokio bereits verlassen haben.

Timanowskaja trägt einen roten Mundschutz, trägt einen hellblauen Pulli und hat blonde lange Haare

Zwischenstopp in Österreich: Kristina Timanowskaja in Wien, 04. August 2021 Foto: Florian Schrötter/dpa

TOKIO dpa | Das Internationale Olympische Komitee hat im Zusammenhang mit dem Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja zwei belarussischen Leichtathletik-Trainern die Olympia-Akkreditierung entzogen. Das habe eine am Mittwoch eingesetzte Disziplinarkommission entscheiden, teilte das IOC am Freitag in Tokio über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die provisorische Maßnahme sei im Interesse des Wohls der belarussischen Sportler ergriffen worden, die sich noch in der Olympia-Stadt befinden.

Die Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch haben den Angaben zufolge das olympische Dorf umgehend verlassen, nachdem sie dazu aufgefordert wurden. Die beiden Funktionäre sollen Timanowskaja in Tokio mitgeteilt haben, dass sie wegen kritischer Äußerungen in den Sozialen Medien vorzeitig in ihre Heimat zurückkehren müsse.

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Die 24-Jährige hatte sich am Flughafen Haneda an die japanische Polizei gewandt und den Rückflug verweigert. Inzwischen hat sie ein humanitäres Visum von Polen erhalten und am Mittwoch Tokio verlassen. Mittlerweile ist Timanowskaja in Polen angekommen. „Hier fühle ich mich sicher“, sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Warschau.

Auch ihr Ehemann wurde dort erwartet. „Ich hoffe, dass wir hier bleiben können, dass ich meine Karriere fortsetzen und dass mein Mann hier Arbeit finden kann.“ In einem Interview erzählte die Sprinterin weitere Details ihres Olympia-Albtraums.

Der Trainer und die Mitglieder des Nationalen Olympischen Komitees hätten sie zunächst in ihrem Hotel zur Heimreise gedrängt und ihr gedroht. „Sie haben gesagt, wenn ich aufstehe und abhaue, dann erwarten mich ernsthafte Konsequenzen“, sagte sie dem belarussischen Sportportal tribuna.by. „Später kam ein Psychologe zu mir, ein Mann, der versuchte, mich unter Druck zu setzen und der mir Angst machte“, hatte die Sprinterin schon zuvor berichtet. „Er sagte mir mehrfach, dass ich Probleme mit meinem Kopf hätte und fing an, unverständliche Dinge über manische Zustände zu erzählen.“

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