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Länder setzen auf weitere Kriterien

Nach und nach Abschied von der Inzidenz als einzigem Richtwert

Bei der Bewertung der Coronalage wollen sich immer weniger Bundesländer ausschließlich an den Inzidenzwerten orientieren. Neben Baden-Württemberg und Niedersachsen kündigten zahlreiche weitere Landesregierungen an, künftig weitere Kriterien heranzuziehen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen, war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa bei der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz gab es am vergangenen Dienstag aber keine Verständigung auf gemeinsame, neue Parameter, die als Grundlage für neue Maßnahmen dienen könnten.

Tags darauf entschied Baden-Württemberg, die Sieben-Tage-Inzidenz aus der Corona-Verordnung des Landes zu streichen. Damit dürfen von diesem Montag an, unabhängig von der Entwicklung der Infektionen, alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Niedersachsen kündigte ebenfalls an, neben der Inzidenz weitere Kriterien in seine Corona-Verordnung aufzunehmen, etwa die Auslastung der Krankenhäuser.

„Klar ist, dass es neben der Inzidenz auch einen Blick in die Kontaktnachverfolgung und die Situation in den Krankenhäusern geben wird“, heißt es nun etwa aus dem Bremer Gesundheitsressort. Ob und welche neuen Warnstufen sich daraus ergeben, sei allerdings „noch nicht final geklärt“. Die Zahl der Coronapatienten in den Kliniken scheint als zusätzliches Entscheidungskriterium weitgehend unstrittig zu sein. Insbesondere im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen verschlechtert sich derzeit die Situation auf den Intensivstationen. (dpa)

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