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CSD Berlin: Mehr Demo als Party

Zehntausende Menschen feiern Christopher Street Day in Berlin

Zehntausende haben am Samstag am Berliner Christopher Street Day (CSD) für die Rechte queerer Menschen demonstriert, getanzt und gefeiert. Nach Polizeiangaben waren 65.000 Menschen unterwegs, die Veranstaltenden sprachen sogar von 80.000. Auf jeden Fall war es die größte Demonstration in der deutschen Hauptstadt seit Beginn der Coronakrise. Am Abend gab es weitere Kundgebungen mit Hunderten Menschen unter anderem in Kreuzberg.

Aufgrund der Coronakrise hatten die Veranstalter statt der üblichen CSD-Parade mit ausgeprägtem Partycharakter vor allem das politische Element des Umzugs betont. Sie hatten zuvor ein striktes Alkoholverbot ausgesprochen. Immer wieder riefen die Organisatoren gemeinsam mit der Polizei dazu auf, Maskenpflicht und Abstände einzuhalten. Das Motto „Save our Community – Save your Pride“ sollte neben der Einforderung von Rechten Homo­sexueller auch auf die schwierige Situation vieler queerer Einrichtungen aufmerksam machen, die aufgrund der Krise um ihre Existenz bangen. Unter den De­mons­tran­t:in­nen war auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke). Ursprünglich waren lediglich 20.000 Menschen erwartet worden. Größere Zwischenfälle hat es auf der Parade laut Polizei keine gegeben.

Dass queere Identitäten nach wie vor auch in Berlin mit Diskriminierung und Feindseligkeit zu kämpfen haben, zeigten am Samstag zwei Vorfälle: In einer U-Bahn der Linie U 1 beleidigte mutmaßlich ein 18-Jähriger ein schwules Paar homofeindlich und schlug schließlich zu. Er konnte von der Polizei festgenommen werden. In Moabit beschädigten Unbekannte eine Gedenktafel am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung in Deutschland thematisiert. (dpa/taz)

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