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Nautik-Studium in Not

Wegen schlechter Ausstattung steht Seefahrtsausbildung an Flensburger Hochschule vor dem Aus

Studierende der Hochschule Flensburg sehen die Seefahrtsausbildung in ihrer Stadt in akuter Gefahr. Anlass ist die Prüfung der Ausstattung und der Qualität der Ausbildung in den Studiengängen Schiffsbetriebstechnik und Nautik durch die Akkreditierungsgesellschaft Zeva. Die personelle Ausstattung der Hochschule sei dabei als nicht ausreichend angesehen worden, um den Studiengang Nautik erhalten zu dürfen, teilten Fachschaft und Allgemeiner Studierendenausschuss (Asta) am Montag mit.

Ein Sprecher der Hochschule sagte, der Studiengang Nautik sei in der Tat in Gefahr. „Bis Mitte Juli muss aufgrund des laufenden Bewerbungsverfahrens eine Lösung gefunden werden, andernfalls müssen wir den Studiengang Seeverkehr, Nautik und Logistik zum kommenden Wintersemester schließen.“ Er betonte, dass für alle bereits eingeschriebenen Studierenden der Studienbetrieb sichergestellt sei. Die Landesregierung sei über die Situation informiert. Das Landesbildungsministerium hat sich noch nicht geäußert.

Laut Fachschaft und Asta sind auch mehrere Stellen im Studiengang Schiffstechnik wegen ihrer Befristung durch die finanzielle Situation der Hochschule perspektivisch gefährdet. Dies würde nach Ansicht der Studierendenvertreter nicht nur das Ende der Ausbildung von Nautikern in Flensburg bedeuten, sondern auch die Ausbildung von Schiffsbetriebstechnikern sowie die Existenz der Fachschule gefährden. „Damit würde nach 145 Jahren die Ausbildung von Schiffsoffizieren in Schleswig-Holstein enden“, hieß es in der Mitteilung.

Die Fachschaft Seefahrt forderte von der Landesregierung die Lücken in der Finanzierung soweit zu schließen, dass der Studiengang zumindest erhalten bleiben kann und vom Präsidium alles Mögliche zu tun, um den Erhalt des Studienganges sicherzustellen. (dpa)

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