: „In großer Sorge um seine Glaubwürdigkeit“
IOC-Chef Thomas Bach fordert, die gegen DOSB-Präsident Hörmann erhobenen Vorwürfe aufzuklären
Thomas Bach hat in einem Brief an den Deutschen Olympischen Sportbund eine schnelle Klärung der Vorwürfe gegen die Verbandsführung um Alfons Hörmann gefordert. „In diesen Tagen, in denen sich die Gründung des DOSB zum 15. Mal jährt, bin ich in großer Sorge um seine Glaubwürdigkeit und damit auch Funktionsfähigkeit“, schreibt der Hörmann-Vorgänger und heutige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees in seiner „Eigenschaft als DOSB-Ehrenpräsident“. Der DOSB wollte den Eingang des Briefs „weder bestätigen noch dementieren“, wie ein Sprecher am Dienstag sagte. „Wir werden keine Äußerungen von außen kommentieren. Wir warten die Arbeit und Ergebnisse der Ethikkommission ab.“ Zwei DOSB-Präsidiumsmitglieder sollen nach Angaben des ZDF wiederum den Eingang des Briefs bestätigt haben.
In dem Schreiben von Bach heißt es: „Wir sind damals in der Paulskirche zusammen mit dem Anspruch angetreten, den Wert des Sports mit seinen Werten zu steigern.“ Er habe bei diesem Bemühen in seiner Zeit als Präsident große Solidarität unter allen Mitgliedsgruppierungen sowie außergewöhnliches Engagement und Loyalität der DOSB-Mitarbeiter erfahren dürfen. „Deshalb bitte ich Sie/Euch herzlich darum, eine vorbehaltlose, umfassende Aufklärung der in Rede stehenden Vorwürfe zu fördern, und daraus dann zügig, möglichst noch vor den Olympischen Spielen in Tokio, die gegebenenfalls notwendigen Konsequenzen zu ziehen.“
In einem anonymen Brief im Namen von Mitarbeitern waren vor allem DOSB-Präsident Hörmann Verfehlungen vorgeworfen worden. Im DOSB herrsche eine „Kultur der Angst“. Daraufhin wurde ein von sieben DOSB-Präsidiumsmitgliedern unterzeichnetes Statement veröffentlicht, in dem Hörmann „uneingeschränktes Vertrauen“ ausgesprochen wird.
Der Ruderer Jonathan Koch, einer der Unterzeichner und Athletenvertreter im DOSB-Präsidium, hat wiederum erklärt, sein Name sei ohne seine Zustimmung unter die Erklärung gesetzt worden. (taz, dpa)
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