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NachtsimZoo

Foto: Troy Feener/getty images

Es ist ein alter Kindheitstraum: Nachts an Orten umherzuschweifen, die eigentlich nicht zugänglich sind. Im Museum etwa, im Schein der Taschenlampe, das ist aufregender als jede Geisterbahn. Auch traumhaft wäre ein nächtlicher Ausflug in den Zoo, wenn die wilden Tiere schlafen – oder auch nicht, weil sie auf der Suche nach Beute durch ihr Gehege streifen.

In dieser Woche haben sich einige diesen Traum erfüllt, wenn auch nur virtuell. Mehr als 100 Menschen haben sich, wohl meist mit falschen Daten, per Luca-Corona-App auf dem Smartphone beim Zoo Osnabrück eingeloggt. Auf die Idee hat sie TV-Moderator Jan Böhmermann gebracht, der ein Foto mit dem dafür nötigen QR-Code gepostet hatte.

Damit hat er auf eine Schwachstelle der App aufmerksam gemacht, die bei der Kontaktnachverfolgung helfen soll und für deren Nutzung mehrere Bundesländer Millionen auf den Tisch gelegt haben: Man muss gar nicht da sein, um da zu sein. Da­ten­schüt­ze­r:in­nen hatten von Anfang an einiges an der Luca-App auszusetzen. Aber immerhin erweckte sie für ein paar Stunden einen alten Kindheitstraum zum Leben. Sebastian Erb

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