: Aktiv, solidarisch, sichtbar – die Stiftung im Jahr 2021
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
eines der ersten Opfer der Coronapandemie war die globale Mobilität: Grenzen wurden geschlossen, Reiseverkehr eingeschränkt, die Visavergabe erschwert. Getroffen hat dies besonders auch die Staaten Afrikas. Die Pandemie hat sie – stärker als sie es ohnehin schon waren – von anderen Teilen der Welt abgeschnitten.
Das trifft auch afrikanische Journalist*innen, die es seit jeher schwer haben, andere Länder für Recherchen zu bereisenoder auch durch Teilnahme an Konferenzen globale Debatten zu verfolgen oder mitzuprägen. Dabei sind die Themen, bei denen afrikanischen Stimmen eine wichtige Rolle zukommt, drängender denn je: Der Umgang mit den Folgen der Pandemie im globalen Süden etwa oder die Klimakrise.
Weil dieser Zustand noch eine Weile anhalten dürfte, hat die taz Panter Stiftung mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes einen elfmonatigen Workshop konzipiert, der versucht, das Beste aus der Situation zu machen: Solange die Reisebeschränkungen gelten, treffen sich die Teilnehmer*innen aus 16 afrikanischen Staaten alle drei Wochen für ein mehrstündiges Online-Seminar. Und im kommenden Winter, wenn Reisen hoffentlich wieder möglich ist, kommen alle zu einer einwöchigen Konferenz nach Berlin – wie bei einem klassischen taz Panter Workshop.
Bei den Veranstaltungen der zehnmonatigen Online-Phase sprechen Akteur*innen aus der europäischen Zivilgesellschaft, Forscher*innen, Aktivist*innen und andere Journalist*innen zu Themen wie Covid-19, Klima, Fake News und Desinformation, dem Kampf gegen Korruption oder Hate Speech in sozialen Medien, Migration, Gender oder investigativem Journalismus. Das Ziel ist es, den Teilnehmer*innen Einblick darin zu gewähren, wie Themen, die auch in Afrika, in ihrer täglichen Arbeit eine Rolle spielen, in Europa diskutiert werden. Sie verfassen dazu Texte für ihre eigenen Medien und konzipieren ein gemeinsames Workshop-Magazin, das in Deutsch und Englisch gedruckt wird.
Die Panter Stiftung hat in den Jahren 2017 und 2019 bereits Workshops mit afrikanischen Kolleg*innen durchgeführt, zuletzt aus Nigeria.
Diesmal soll es gleichsam panafrikanisch zugehen: Teilnehmen soll je ein/e Journalist/in aus Algerien, Ägypten, Angola, Äthiopien, Ghana, Kamerun, Kenia, Mali, Marokko, Nigeria, Ruanda, Südafrika, Sudan, Tansania, Uganda und Simbabwe, die Hälfte davon Frauen.
Der Workshop soll eine Gelegenheit sein, trotz der erschwerten Mobilität in Zeiten der Pandemie einen politischen Austausch zwischen den beiden Kontinenten zu ermöglichen. Wir freuen uns, wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen.
Christian Jakob, Ole Schulz taz-Redaktion
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