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Schonungslose Aufklärung gefordert

Reformbewegung wirft Woelki Hinhaltetaktik bei Umgang mit Missbrauchsverbrechen vor

Die Reformbewegung „Wir sind ­Kirche“ hat die katholischen Bischöfe aufgefordert, Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen unumwunden einzuräumen. Bundessprecher Christian Weisner sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung mit Blick auf die Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum Köln: „Seit 2002 gibt es von den Bischöfen ­selber beschlossene Regeln zum Umgang mit Missbrauchsverbrechen.“ Diejenigen in den Kirchenleitungen, die diese Regeln nicht beachtet hätten, müssten nicht warten, bis solche Gutachten da sind. „Sie können jetzt handeln und sollten sich jetzt zu ihrem Fehlverhalten bekennen.“

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki wird heute ein lange erwartetes juristisches Gutachten entgegennehmen und veröffentlichen. Die Untersuchung zum Umgang Bistumsverantwortlicher mit sexualisierter Gewalt durch Kirchenpersonal aus der Zeit von 1975 bis 2018 hatte Woelki im vergangenen Jahr bei der Kölner Kanzlei Gercke und Wollschläger in Auftrag gegeben. Unter anderem wegen der Nichtveröffentlichung eines bereits Ende 2018 in Auftrag gegebenen Gutachtens der Münchener Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl steht Woelki in der Kritik. (epd, tat)

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