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corona in hamburg„Da war große Dankbarkeit“

Museumsbesuch nur nach Vorbuchung eines Zeitfensters über die Internet-Seite des jeweiligen Museums oder unter ☎42 81 31 – 0

Interview Petra Schellen

taz: Herr Seeberg, seit Freitag sind die Museen wieder auf. Rennt man Ihnen die Türen ein?

Matthias Seeberg: Es gab in unseren Museen eine sehr gute Resonanz, auch wenn man zwischen den drei Häusern der „Stiftung Historische Museen“ unterscheiden muss. Im Museum für Hamburgische Geschichte ist es sehr gut angelaufen. Gleich Freitagmorgen war es gut besucht. Am Wochenende hatten wir pro Tag 400 Menschen hier. 450 wären erlaubt gewesen.

Wie viele kommen zu Nicht-Corona-Zeiten?

Wenn eine Sonderausstellung frisch eröffnet ist, kommen an den Wochenenden pro Tag zwischen 600 und 700 Menschen.

Wie lief der Start in den anderen Museen?

Das Altonaer Museum wurde auch sehr gut angenommen, war aber nicht ganz so dicht gebucht. Im Museum der Arbeit war der Andrang bisher etwas verhaltener.

Was für Menschen kommen?

Eine bunte Mischung: auffallend viele junge Leute, aber auch unser klassisches Stammpublikum und Familien mit Kindern.

Haben die Leute gezielt bestimmte Abteilungen aufgesucht?

Nicht, dass ich wüsste. Im Museum für Hamburgische Geschichte etwa haben sie sich über das ganze Haus verteilt. Ich hatte den Eindruck, dass da eine große Dankbarkeit war, wieder Kultur erleben zu können.

Wie verhindern Sie Ansammlungen?

Erstens, indem wir – nach Vorbuchung – nur eine bestimmte Anzahl an Personen pro halbe Stunde einlassen. Zweitens haben wir versucht, die Ein- und Ausgangssituation räumlich zu trennen. Kontaktdaten-Hinterlegung und medizinische Masken sind ohnehin Pflicht.

Tragen auch die Aufsichten Masken?

Matthias Seeberg

Jg. 1972, ist seit 2014 Pressesprecher der Stiftung Historische Museen Hamburg.

Ja. Das haben sie schon nach dem letzten Lockdown getan, als es noch nicht vorgeschrieben war. Das war selbstverständlich, da gab es nie große Diskussionen. Die Masken werden von den Museen gestellt.

Werden die Aufsichten regelmäßig auf Corona getestet?

Noch nicht, da keine Tests verfügbar sind. Wir hoffen aber, dass wir auch damit bald beginnen können.

Und wie beurteilen Sie ganz generell den Öffnungszeitpunkt?

Einerseits sind wir natürlich sehr froh, weil wir unsere Ausstellungen wieder zeigen können, zumal unser Hygienekonzept Infektionen praktisch ausschließt. Andererseits beobachten wir mit Sorge, dass die Infektionszahlen wieder steigen und es vermutlich nur eine Frage der Zeit ist, bis wir wieder schließen müssen. Ob es für die politische Glaubwürdigkeit insgesamt klug war, die Coronamaßnahmen zu einem Zeitpunkt relativ hoher Inzidenzwerte zu lockern – das müssen andere beantworten.

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