: Er ist schon zurückgetreten
CDU-Politiker entschuldigt sich nach mutmaßlich fremdenfeindlichen Beleidigungen in Imbiss
Nach einem Angriff auf einen Imbiss-Inhaber mit mutmaßlich fremdenfeindlichen Beleidigungen hat der Bezirksverordnete Harald Sielaff (CDU) sich laut einem Tagesspiegel-Bericht bei dem Opfer entschuldigt. Der 55-jährige Kommunalpolitiker werde die juristische Aufarbeitung der Angelegenheit „aktiv unterstützen“, zitierte die Zeitung am Montag aus einer Stellungnahme Sielaffs. Zudem erkläre er seinen sofortigen Rücktritt als Ausschussvorsitzender.
Der Vorfall ereignete sich am Sonntag gegen 16.30 Uhr an einem Imbiss am Mehringdamm in Kreuzberg, wie die Polizei am Montag mitteilte. Medienberichten zufolge ist es ein Asia-Imbiss. Demnach soll Sielaff dort randaliert und den 41-jährigen Betreiber rassistisch beleidigt haben. Auch eine Aufenthaltsberechtigung des Mannes soll er gefordert haben. Schließlich soll der Kommunalpolitiker eine Plastikflasche vom Tresen in den Imbiss geworfen haben. Der Angegriffene wurde den Angaben zufolge von Soße an der Bekleidung und im Gesicht getroffen. Sielaff sagte der Polizei, er habe Alkohol getrunken.
Die Zeitung berichtete, Sielaff habe den Vorfall bedauert. In einer persönlichen Erklärung hieß es demnach auch: „Rassistische Äußerungen und beleidigende Pöbeleien haben nach meiner Überzeugung in unserer Stadt nichts zu suchen. (…) Die gestrigen unter Alkoholeinfluss stattgefundenen Ereignisse tun mir persönlich leid und ich habe mich auch persönlich beim Imbissbetreiber für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Ich weise mit aller Entschiedenheit die Anwendung von Gewalt und rassistischen Äußerungen meinerseits zurück.“
Der Christdemokrat war bisher unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg. Für die taz war Sielaff am Dienstag nicht zu erreichen. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen