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kinotipp der wocheKleines Laboratorium

Das Filmfestival Max Ophüls Preis zeigt online unter anderem eine breite Auswahl deutschsprachiger Produktionen

Zwei Welten: die Doku „Davos“ von Daniel Hoesl und Julia Niemann Foto: European Film Conspiracy

Von den streng durchgetakteten Abläufen des Weltwirtschaftsforums hinauf in die Berge um Davos, wo um das Leben eines jungen Kalbs gekämpft wird: „Davos“ von Daniel Hoesl und Julia Niemann zeigt das Nebeneinander von Wirtschaftsleben und Alltag, von internationaler Businessblase und dem harten Leben als Mi­grant:in in der Schweizer Kleinstadt.

„Davos“ läuft im Wettbewerb Dokumentarfilm des 42. Filmfestivals Max Ophüls Preis, das pandemiebedingt ab Sonntag für eine Woche online stattfindet. Jahr für Jahr zeigt das Festival eine breite Auswahl der deutschsprachigen Filmproduktion und ist damit ein kleines Laboratorium vor allem des deutschen Films.

Unter den weiteren Filmen des Doku-Wettbewerbs finden sich gleich eine ganze Reihe Filme, die sich der Provinz widmen. Laura Reichwald zeigt in „Stollen“ das Leben im „Weihnachtsland“ Erzgebirge zwischen Tradition und Uranabbau, Christoph Eder dokumentiert in „Wem gehört mein Dorf?“ den Streit über die Zukunft von Göhren auf Rügen, Antonia Traulsen und Claire Roggan dokumentieren in „Wir alle. Das Dorf“ eine Dorfneugründung als utopisches Projekt.

Auch der Spielfilm-Wettbewerb bietet Sehenswertes wie Hannah Dörrs absurder Kriminalfilm „Das Massaker von Anröchte“, bei dem Reiter in das NRW-Kaff Anröchte einfallen und Anwohner töten. Vor Ort stößt der Kommissar jedoch auf wenig Hilfsbereitschaft. Die Onlineausgabe des Filmfestivals bietet die Gelegenheit, unkompliziert einen Eindruck vom jungen Filmschaffen im deutschsprachigen Raum zu gewinnen. Anders als sonst muss man dafür noch nicht einmal nach Saarbrücken anreisen.

Fabian Tietke

17. bis 24. 1., ffmop.de

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