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Länger leben, mehr arbeiten?

Arbeitgeber fordern höheres Rentenalter, der DGB widerspricht

Wie viele Jahre sollte vor der Rente gearbeitet werden? Darüber ist nun ein Streit entbrannt.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Vorschläge der Arbeitgeber zur Zukunft der Rente als „völlig inakzeptabel“ kritisiert. Vorstandsmitglied Anja Piel warnte am Montag vor einer Rentenkürzung durch die Hintertür für viele Beschäftigte. „Schon heute scheiden viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krankheitsbedingt vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus – und haben dabei erhebliche Rentenabschläge hinzunehmen.“

Höhere Altersgrenzen seien de facto eine „Gewinnmaximierung für Unternehmen“ auf dem Rücken der Arbeitnehmer:innen, insbesondere zu Lasten kranker, arbeitsloser und schwer arbeitender Menschen.

„Denn wer Sozialbeiträge nicht nur deckeln sondern diese Deckelung gar im Grundgesetz festschreiben will, macht Kürzungen bei den Sozialleistungen zum Ziel des Sozialstaats“, so Piel. „Daran haben nur Unternehmer und ihre Erben ein Interesse, für Beschäftigte wäre das ein schwerer Schlag ins Kontor.“

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte der Deutschen Presse-Agentur zuvor gesagt: „In den kommenden Jahren wird die ‚Babyboomer‘-Generation in Rente gehen und der Druck auf unsere sozialen Sicherungssysteme wird aufgrund dieses demografischen Wandels immer stärker werden. Deshalb ist klar – und wir sollten uns alle bei diesem Thema auch einmal ehrlich machen: Wenn unsere Lebenserwartung immer weiter steigt, muss unsere Lebensarbeitszeit zwangsläufig auch steigen.“

Dulger forderte zudem, das Ziel, die Sozialversicherungsbeiträge nicht über 40 Prozent steigen zu lassen, müsse verfassungsrechtlich verankert werden. (dpa)

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