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das portraitMarcel Andrijanic will den Amateurfußball revolutionieren

Hat sich für die App große Ziele gesteckt: Marcel Andrijanic Foto: Poacher

Der Amateurfußballer Marcel Andrijanic hat große Träume. Mit der neuen Webapp ­„Poacher“ wollen er und seine drei Mitgründer den Amateurfußball revolutionieren. „Wir wollen Vereinen helfen, passende Spieler zu finden, und Spielern die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren, um leichter neue Vereine zu finden oder in höhere Ligen zu kommen“, sagt der 28-Jährige.

Er selbst hätte in seiner Fußballkarriere öfter so eine App wie Poacher gebrauchen können. Nach seinem Abi 2012 spielte er zunächst beim FC St. Pauli, wechselte aber schnell in den Amateurfußball. In den vergangenen acht Jahren spielte er bei fünf verschiedenen Vereinen: „Ich habe immer mindestens einen Monat suchen müssen. Man nimmt ja auch nicht unbedingt gleich den ersten Verein, den man findet“, sagt Andrijanic.

Das Problem, dass man im Amateurfußball als Spieler nach einem Umzug oder einer Saison fürchten muss, keinen passenden neuen Verein zu finden, kennen auch die anderen Gründer der App. Als 2015 der Verein TUS Ernte­brück aufgestiegen ist, fragten sich Andrijanic, Yannik Jaeschke und Noel Below, wie es wohl weitergehe, wenn ihr Verein die Verträge nicht verlängert: „Noel Below hatte schon vorher die Idee von einer Webapp. Als er darüber gesprochen hat, haben wir erst gelacht, aber als wir länger darüber nachgedacht haben, haben wir gedacht, dass das eine richtig gute Idee ist“, sagt Andrijanic. Später stieß noch Oliver Ioannou, auch ein Amateurfußballer, zur Gruppe hinzu. Seitdem arbeiten die vier zusammen an Poacher.

Andrijanic und seine Mitstreiter haben dabei große Ziele: „Wir wollen die Webapp flächendeckend in ganz Deutschland bringen und sie zur Amateur-Community schlechthin machen“, sagt Andrijanic. Wenn das Konzept funktioniere, sei die App auch für andere Sportarten denkbar.

Am vergangenen Samstag ging die App nun online. Wegen Corona sagten die vier Gründer das ursprünglich geplante Fußballturnier ab und veranstalteten stattdessen ein ­E-Sports-Event. „Es war ein stressiger Tag. Aber wir sind zufrieden, weil wir deutlich mehr Registrierungen als gedacht generiert haben. Wir sind glücklich, endlich offiziell loszulegen!“Lukas Scharfenberger

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