: Mehr Strom aus Wind
Größere Rotoren bringen mehr Ertrag auf gleicher Fläche
Durch leistungsstärkere Windräder könnte einer neuen Studie zufolge die Stromerzeugung allein auf den bisher schon ausgewiesenen Flächen in Deutschland bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. Die am Montag vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW und dem Bundesverband Windenergie vorgestellte Studie geht dabei von einem anhaltenden Trend zu immer größeren Windkraftanlagen aus. Die technische Weiterentwicklung erlaube es zudem, die Anlagen mit mehr Volllaststunden zu nutzen und so kontinuierlich mehr Strom zu erzeugen.
Durch den Einsatz moderner Windräder könnten so im Jahr 2030 über 200 Terawattstunden Strom erzeugt werden, betonen die Autoren der von der Deutschen Windguard erstellten Studie. Werde die Gesamtfläche für Windräder auf 2 Prozent des Bundesgebiets erhöht, ließe sich die Erzeugung sogar auf 500 Terawattstunden erhöhen. Zusammen mit dem Strom aus Windrädern auf See könnte rechnerisch der gesamte deutsche Stromverbrauch mit Windenergie gedeckt werden. Der aktuelle Bedarf liege bei gut 530 Terrawattstunden im Jahr, werde aber zukünftig steigen.
Neue Windräder sind in den vergangenen Jahren stetig in die Höhe gewachsen. Hatten die im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Anlagen eine durchschnittliche Gesamthöhe von rund 100 Metern, so gibt es laut Studien inzwischen Räder mit über 200 Metern Höhe. Je weiter eine Windkraftanlage in die Höhe ragt, umso mehr Wind fangen ihre Rotorblätter auf. Der Bau von besonders hohen Windrädern trifft aber regelmäßig auf Proteste. Die Hersteller von Windrädern arbeiteten derzeit an einer neuen Anlagenklasse mit über 7 Megawatt Leistung, hieß es. Aktuell leiten die größten Anlagen etwa 5 Megawatt. Diese Entwicklung müsse sich auch in Potenzialstudien von Bund und Ländern besser widerspiegeln, forderten die Verbände. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen