: Kritik an Maskenvergabe
Über 65-Jährige erhalten ab heute kostenlose FFP2-Masken. Das sorgt nicht überall für Begeisterung
VonSimone Schnase
Am heutigen Freitag startet im Land Bremen die Ausgabe kostenloser FFP2-Masken für Menschen ab 65 Jahren. Sie dürfen sich in Apotheken bis zu zehn Atemschutzmasken pro Monat holen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Bremer FDP kritisieren die Vergabe.
Während die FDP fordert, die Verteilung nicht nach Alters-, sondern nach sozialen Kriterien vorzunehmen, fürchtet die KV um die für die Grippesaison vorgesehenen Maskenreserven und fordert, Praxen prioritär damit auszustatten. Die KV Bremen habe zusätzlich zu den bereitgestellten Schutzmitteln auf eigene Kosten Material angeschafft und verteilt. Insgesamt sei das aber zu wenig: „Seit Beginn der Pandemie tragen wir dieselben Masken mehrere Tage am Stück, weil es nicht genug davon gibt. Für die Ärzte und ihre Mitarbeiter in den Praxen ist die angekündigte Verteilaktion daher sehr irritierend“, heißt es in einer Mitteilung der KV.
„Wir wissen, dass etwa 90 Prozent der Coronatoten älter als 65 Jahre sind. Deshalb ist es auch wichtig, diese Menschen besonders zu schützen“, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Dennoch solle darüber nachgedacht werden, in einem späteren Schritt auch weitere RisikopatientInnen mit kostenlosen Masken zu versorgen.
450.000 Masken sind laut Apothekerkammer bereits an rund 140 Apotheken ausgeliefert worden. Es gebe keinen Grund für einen Ansturm auf Apotheken, denn Engpässe seien nicht zu erwarten.
Die Verteilaktion ist zunächst bis Weihnachten geplant.
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