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Aufstehen für Kultur

Mehrere Hundert Künstler haben am Samstag wegen coronabedingter Existenzangst bei einer Kundgebung in München mehr Hilfen von der Politik verlangt. Unter dem Motto „Aufstehen für die Kultur“ machten sie am Samstag ihrer Not bei der Demons­tration auf dem Königsplatz im Herzen des Münchner Kunstareals Luft, dem Museumsviertel der Landeshauptstadt. Die Polizei zählte gut 400 Teilnehmer.

Unterstützt wurde die Münchner Demonstration unter anderem vom früheren Kulturstaatsminister ­Julian Nida-Rümelin (SPD) und dem früheren bayerischen Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP).

Eine Welt ohne Kultur

Dies fürchtet auch die Berliner Punkband Die Ärzte. In der Coronakrise seien Veränderungen schwer abzusehen und eine Frage der Zeit. „Wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben“, sagte Gitarrist Farin Urlaub der dpa in Berlin vor Veröffentlichung des neuen Albums „Hell“. „Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?“

Die Ärzte hatten bereits mit einer Spendenaktion um Unterstützung für Berliner Clubs geworben. „Eine Welt ohne Kultur, in der möchte ich nicht leben müssen“, sagte Farin nun.

Eine Welt ohne Jerry Jeff Walker

Diese muss man sich jetzt vorstellen, denn der Musiker, der vor allem mit dem Song „Mr. Bojangles“ bekannt wurde, ist tot. Walker starb im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung, erfuhr der Rolling Stone durch Walkers Sprecher.

Der 1942 im US-Bundesstaat New York als Ronald Clyde Crosby geborene Musiker war nach der Schule als Straßenmusiker durchs Land gezogen und schließlich in Texas gelandet. In den 60er Jahren schrieb er den Song „Mr. Bojangles“, den danach auch zahlreiche andere Künstler wie Sammy Davis Jr. und Bob Dylan ­sangen.

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