kinotipp der woche: Musikfilme für Feinschmecker
Von russischem HipHop bis zu Rock Against Racism Ende der Siebziger: Das Sound Watch Music Film Festival präsentiert ein ziemlich diverses Programm – wenn nun auch nur online
In gleich drei Berliner Programmkinos, dem Acud, dem Arsenal und dem Lichtblick-Kino, hätte vom 4. bis zum 16. November die vierte Ausgabe des Sound Watch Music Film Festivals stattfinden sollen. Läuft so jetzt nicht – aus den bekannten Gründen. Dafür wird eine Auswahl der Musikfilme nun online zu sehen sein.
Dabei haben sich die Kuratoren vom Dokumentarfilmkollektiv filmokratie außerordentliche Mühe gegeben, ein ziemlich diverses Programm zusammenzustellen. Die musikalische Bandbreite, die vor allem in Dokumentationen beleuchtet wird, reicht von Folkmusik über Punk bis hin zu Neuer Musik. Auch echte Feinschmeckerthemen sind mit dabei, etwa russischer HipHop („Beef – A Russian Hip Hop Story“, 2018) oder Ska in den Neunzigern. Rein stilistisch wird ebenfalls einiges geboten. Da gibt es – als Eröffnungsfilm – die recht konventionell gemachte Doku mit den üblichen Talking Heads über die New-Wave-Band The Go-Go’s (2020) genauso wie eine mit ständigem Sound unterlegte Bildercollage über den türkischen Elektrokomponisten İlhan Mimaroğlu („The Robinson of Manhattan Island, 2020“). Eines der Highlights ist die Doku „White Riot“ (2019) von Rubika Shah über die Bewegung Rock Against Racism Ende der Siebziger in Großbritannien. Wo sich Punk- und Reggaebands zusammentaten, um gegen den zunehmenden Rechtsdrall auf der Insel und vor allem gegen die National Front zu opponieren.
Andreas Hartmann
Sound Watch Music Film Festival Ab 4. November online unter: vimeo.com/musikfilmfestival
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen