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Ansteckende Partystimmung

Nach einer Kellerparty auf dem Kiez wird ein Coronafall bekannt. Gäste sollen sich in Quarantäne begeben

Bisher haben sich laut Bezirksamt zwar einige Gäste gemeldet, diese hätten die Party aber bereits vor 23 Uhr wieder verlassen

Von Lissy Malethan

Gut eine Woche nach einer illegalen Kellerparty im „Club 25“ an der Reeperbahn ist bekannt geworden, dass einer der Gäste sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Am Montag sei deshalb für alle Teilnehmer*innen der Party in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober eine Quarantäne angeordnet worden, teilte das Bezirksamt Mitte mit. Gäste, deren Kontaktdaten nicht bekannt seien, werden aufgerufen, sich umgehend bei dem für sie zuständigen Gesundheitsamt zu melden und sich sofort in Quarantäne zu begeben.

Trotz Sperrstunde feierten in den Kellerräumen des Clubs über 90 Menschen, lange nach 23 Uhr, ohne die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Polizei löste die Veranstaltung gegen halb zwei in der Nacht auf, nachdem sie „unüblich hohen Personenverkehr“ festgestellt hatte, wie ein Polizeisprecher gegenüber der Hamburger Morgenpostsagte. Die Beamt*innen stellten nach Angaben eines Polizeisprechers wegen der Ordnungswidrigkeiten sämtliche Personalien fest, die Veranstalter*innen und Teilnehmer*innen müssten wegen der Nichteinhaltung der Hygienemaßnahmen mit Bußgeldern rechnen.

Eine unbekannte Anzahl von Gästen sei aber bereits vorher gegangen und nicht von der Polizei erfasst worden, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes. Dass diese sich nun melden, obwohl ihnen womöglich ein Bußgeld droht, ist unwahrscheinlich. Bisher haben sich laut Bezirksamt zwar einige Gäste gemeldet, diese hätten die Party aber bereits vor 23 Uhr wieder verlassen. Ein Regelverstoß sei ihnen kaum nachzuweisen.

Im Vordergrund stünden aber ohnehin die Kontaktnachverfolgung und die Unterbrechung der Infektionsketten, so die Bezirksamtssprecherin weiter: „Das Bußgeld steht an zweiter Stelle.“

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