Frachter vor Mauritius zerbrochen

Der vor Mauritius auf ein Riff aufgelaufene Frachter „Wakashio“ ist in zwei Teile zerbrochen. Wie der japanische Betreiber des Schiffs, Mitsui OSK L­ines, am Sonntag mitteilte, strömte erneut Öl ins Meer. Der Ende Juli havarierte Frachter hat insgesamt rund 1.000 Tonnen Treibstoff verloren, die Naturschutzgebiete auf der Urlauberinsel im Indischen Ozean bedrohen.

Die Behörden schätzten, dass sich am Sonntag noch rund 90 Tonnen Treibstoff an Bord des Frachters befanden, wovon laut Mitsui OSK Lines „eine gewisse Menge“ ins Meer geflossen sei. Da seit Tagen mit dem Zerbrechen der „Wakashio“ gerechnet wurde, hatten sich Schiffe der Küstenwache bereitgehalten, um auslaufendes Öl aufzufangen. Zuvor hatten die Bergungsteams in einem Wettlauf gegen die Zeit und schlechtes Wetter rund 3.000 Tonnen Treibstoff aus den Tanks abgepumpt.

Die „Wakashio“ gehört der japanischen Reederei Nagashiki Shipping, ist aber in Panama registriert. Sie war vor rund drei Wochen ohne Fracht, dafür aber mit 3.800 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Diesel an Bord auf ein Korallenriff südöstlich von Mauritius aufgelaufen.

Oppositionspolitiker werfen der Regierung vor, dass sie in den Tagen nach dem Auflaufen des Frachters zu wenig getan habe, um die Umweltkatastrophe zu verhindern. Premierminister Pravind Jugnauth wies die Kritik zurück. Die Regierung kündigte an, vom Reeder und dessen Versicherung Entschädigung für „alle Verluste und Schäden“ zu verlangen, die durch das ausgelaufene Schweröl und die notwendige Reinigung der Küste entstehen.

Für Mauritius bedeutet das Schiffsunglück sowohl ökologisch als auch ökonomisch einen schweren Schlag. Der Inselstaat ist in hohem Maße abhängig von seinen Küstengebieten – nicht nur wegen des Fischfangs, sondern auch weil die Korallenriffe zu den schönsten weltweit zählen und viele Touristen anlocken. (afp)