Mauer weg, Lücke auch

Der Berliner Mauerweg bekommt einen eigenen Tunnel

Lückenschluss endlich in Sicht: Bislang mussten Geschichtsinteressierte und Erholungsuchende, die mit dem Rad den Berliner Mauerweg abfuhren, einen gewaltigen Umweg machen: Südlich von Lichtenrade, auf dem Gelände der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, zerschneidet die S2 den Weg, der hier auf Brandenburger Gebiet entlang des sogenannten Kolonnenwegs verläuft. Einzige Option: über kopfsteingepflasterte Berliner Straßen bis zum nächsten Bahnübergang und zurück holpern. Der Mauerweg ist an diesen Stellen zudem nur über steile Trampelpfade erreichbar.

Weil der Einschnitt mit der geplanten Wiedererrichtung der Trasse der Dresdener Bahn noch größer würde, haben Berlin und die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow jetzt eine Untertunnelung der Bahnlinie ermöglicht – in Form einer „Verwaltungsvereinbarung zur Finanzierung der Planung und Errichtung der Eisenbahnüberführung Berliner Mauerweg“. Das teilten die Verwaltungen am Freitag mit. Kosten und zeitlicher Horizont des Projekts seien aber noch unklar.

„Statt weiter Umwege wird es eine direkte und komfortable Wegführung geben. Der historisch bedeutende Mauerweg wird in seinem ursprünglichen Verlauf noch besser erlebbar“, freute sich Umweltstaatssekretär Stefan Tidow am Freitag.

Der Mauerweg ist 160 Kilometer lang und führt entlang der früheren Grenze um den Westteil Berlins. Er war im Jahr 2001 schrittweise eingerichtet worden, erst 2019 hat der Senat eine umfassende Sanierung beschlossen. (clp, dpa)