: Eklat um serbischen Fußballspieler Katai
Aleksandar Katai, 29, ist in seiner Karriere ganz schön herumgekommen. Der Serbe mit ungarisch-ukrainischen Wurzeln hat für Klubs aus seiner Heimat, aus Griechenland, Spanien und den USA gespielt. Zuletzt kickte er in der Major League Soccer für Los Angeles Galaxy. Doch er muss den Verein verlassen. Katai wird wohl in Amerika keine Anstellung mehr finden. Die Mittelfeldspieler ist zur persona non grata geworden – wegen seiner Gattin. Galaxy löste am Freitag den Vertrag mit Katai nach rassistischen Instagram-Posts seiner Ehefrau Tea auf.
Sie hatte sich nicht eben als Befürworterin der Black-Lives-Matter-Protestbewegung zu erkennen und folglich ihrer Verachtung Ausdruck gegeben. Demonstranten, die gegen rassistische Polizeigewalt auf die Straßen gegangen waren, bezeichnete sie als „disgusting cattle“, abstoßende Rindviecher. Von der Exekutive forderte sie auf Serbisch: „Tötet den Abschaum!“ Zu einem Foto, das offenbar Plünderer mit Nike-Kartons zeigte, fiel ihr ein: „Black Nikes Matter!“ Los Angeles Galaxy verurteilte die Posts, verlangte die Löschung und terminierte ein Treffen mit Aleksandar Katai. Der Druck auf den Klub und den Serben wuchs mit jedem empörten Post, der auf Twitter, Instagram und Facebook verfasst wurde. Nach dem Meeting hieß es dann kurz und knapp: „Galaxy trennt sich in beiderseitigem Einvernehmen von Aleksander Katai.“ Der Spieler selbst hat sich auch von den Einlassungen seiner Frau distanziert. Ihre Ansichten teile er nicht; sie würden in seiner Familie auch nicht toleriert. Steht nun eine Scheidung im Hause Katai bevor? Oder läuft das unter innerfamiliärer Meinungsfreiheit? (mv)
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