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Vertagter DFL-Streit

Die 36 Profivereine können sich bei einer DFL-Versammlung in Wertungsfragen nicht einigen

Von Johannes Kopp

Wie überzeugt die Deutsche Fußball Liga von ihren eigenen Plänen ist, konnte man an der Tagesordnung der Videokonferenz der DFL-Mitglieder am Donnerstag ablesen. Denn nur zwei Tage vor dem Anpfiff sollten sich die Klubs eigentlich darüber einigen, was passiert, wenn der Plan nicht aufgeht, wenn die Saison etwa aufgrund vermehrter Coronafälle abgebrochen werden muss. Wer wird Meister, wer steigt ab, wer steigt auf?

Die DFL teilte jedoch am späten Donnerstagnachmittag mit, das Thema sei nicht „vertiefend erörtert“ worden, nachdem bereits am Vortag auf jeweiligen Teilversammlungen darüber debattiert worden sei. Die Spaltung in der Frage scheint zu groß gewesen zu sein, als dass sie auf die Schnelle noch hätte überbrückt werden können. Der Kicker berichtete, es hätten nur zehn Erstligisten für den DFL-Vorschlag gestimmt, bei einem Abbruch den jeweils aktuellen Tabellenstand zur Wertung der Saison heranzuziehen. Andere Klubs ziehen offenbar für diesen Fall eine Annullierung der Saison vor. Eine Einigung soll nun innerhalb der nächsten zwei Wochen erzielt werden.

Mit großer Zustimmung bei nur einer Enthaltung stellten sich die 36 Vereine hinter die Absichtserklärung, die laufende Saison inklusive der Relegation vollständig auszutragen – notfalls auch über den 30. Juni hinaus. Weil einige Verträge von Spielern am 30. Juni auslaufen, war dieses Votum für das DFL-Konzept von großer Bedeutung.

Zudem wurde beschlossen, das Auswechselkontingent für die Restsaison in einer Begegnung auf fünf Spieler pro Team aufzustocken. Damit soll die Belastung der Profis reduziert werden. Diese Möglichkeit hatten die Regelhüter vom International Football Association Board (IFAB) zuletzt eröffnet.

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