Auf die Plätze, fertig – lockern

Bürgermeister Andreas Bovenschulte erklärt, man habe die Corona-Pandemie vorerst unter Kontrolle. Der Senat beschließt weitreichende Lockerungen, Zusammenkünfte bis zu 50 Personen sollen möglich werden

Im regionalen Vergleich schneidet Bremen bei der Zahl der Neuinfektionen nicht besonders gut ab

Von Lotta Drügemöller

Wer heut Geburtstag hat, kann doch noch feiern: Ab dem heutigen Mittwoch gelten in Bremen weitreichende Lockerungen des Kontaktverbots, die der Senat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen hat. Wenn ein Hygienekonzept vorgelegt wird, sind nun private Veranstaltungen innerhalb von Gebäuden mit bis zu 20 Personen erlaubt. Unter freiem Himmel können sogar bis zu 50 Personen zusammenkommen. Die Regeln gelten allerdings ausdrücklich nur für private Grundstücke und Gebäude, im öffentlichen Raum bleiben die Kontaktbeschränkungen vorerst bestehen.

Positiv bewertet Bürgermeister An­dreas Bovenschulte den Trend bei den Neuinfektionen: Infizierten sich zu Höchstzeiten pro Woche etwa 25 von 100.000 Einwohner*innen im Bundesland, liegt diese Zahl momentan nur noch bei rund 13. Im regionalen Vergleich schneidet Bremen damit trotzdem nicht sonderlich gut ab: In Niedersachsen fällt der Landkreis Osnabrück mit einem Wert von 25,75 negativ aus der Reihe, ansonsten hat nur der Landkreis Wittmund eine höhere Neuinfektionsrate als Bremen. Städte wie Hamburg (1,25), Osnabrück (1,82) und die Region Hannover (6,22) melden bedeutend bessere Werte.

Parallel zu den Lockerungen der Coronaregeln soll die Zahl der Tests steigen. Künftig soll nicht nur bei konkreten Verdachtsfällen, sondern stichprobenartig auch mehr präventiv getestet werden. Momentan werden in Bremen laut Gesundheitsbehörde rund 800 Tests durchgeführt. Die Zahl könnte auf 1.200 steigen.

Die Aufmerksamkeit wolle man dabei auf Cluster lenken, so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) – also mögliche Häufungen von Infektionen an einzelnen Orten. Ein Beispiel dafür sind die Testungen in Bremer Pflegeheimen oder auch in der Erst­aufnahmestelle in der Lindenstraße, in denen Bewohner*innen auch ohne Symptome durchgetestet wurden. Auch einzelne Unternehmen könnten in solche Cluster-Tests einbezogen werden. Zuletzt war es bei Paketdienstleistern in der Region zu größeren Corona-Ausbrüchen gekommen.