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taz🐾sachenKein Treffen in Lissabon

Zum ersten Mal seit 25 Jahren fällt es dieses Jahr aus: das internationale Treffen aller Redaktionen von Le Monde diplomatique. Uns gibt es bekanntlich auf allen gut sortierten Kontinenten. Wir haben uns schon von Gijón bis Helsinki getroffen und in diesem Juni hätten wir Sandra Monteiro von der portugiesischen Redaktion in Lissabon besucht. Daraus wird nun nichts.

Einmal kamen wir im Katastrophenmodus zusammen. Das war 2013 in der ungarischen Hauptstadt, die Donau stand nur wenige Zentimeter unter der Brüstung des Hochufers und schwappte in kleinen Wellen auf die Budapester Straße. Die Stadt war teilweise gesperrt.

Während uns der Chef der Pariser Zentralredaktion von Le Monde diplomatique die Weltlage erläuterte, wurden draußen alle paar Minuten neue Wasserstände bekanntgegeben.

Das Schlimmste sei vorüber, hieß es, trotzdem waren wir nicht ganz unbeschwert – nicht einmal der neue Kollege aus Venezuela, der eine Ausgabe mit lauter Fotos von Hugo Chávez dabei hatte (er war nur dieses eine Mal da). Unerschrocken war der Herausgeber der Esperanto-Ausgabe – einer Kunstsprache, die weltweit rund 12.000 organisierte Anhänger hat: ein kleiner, gut sortierter Kontinent für sich.

Unerschrocken war auch der Chef der bulgarischen Ausgabe von Le Monde diplomatique, Venko Kranev. Wir haben jetzt erfahren, dass er im April an Covid-19 starb. Ihn und all die anderen hätten wir dieses Jahr, zum 25. Geburtstag der Berliner Le Monde diplomatique, gerne wiedergesehen. Katharina Döbler

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