: Korbjägervor Geisterkulisse
Der Chef der Basketball-Bundesliga befürwortet Spiele ohne Publikum, um die Saison zu retten
Nach Marco Baldi, dem Manager des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, kann sich auch Liga-Präsident Alexander Reil Geisterspiele in der Bundesliga vorstellen. „Weil wir uns auch in der Pflicht sehen gegenüber Fans und Sponsoren“, sagte der 54-Jährige in einem Interview mit dem SWR. „Ich glaube, dass es für die Menschen allgemein sehr wichtig sein wird in einer so schwierigen Phase – auch wenn es nur zu Hause über Fernseher möglich ist –, wieder Sportveranstaltungen miterleben zu können.“
Zuvor hatte bereits Marco Baldi Geisterspiele als „nicht die schlechteste Lösung“ für eine mögliche Fortsetzung der Saison bezeichnet und dabei den schönen Satz gesagt: „Es gibt kein Argument für einen Saisonabbruch, außer einer möchte seine Ruhe haben.“
Sollte die Spielzeit wegen der Coronakrise dagegen abgebrochen werden müssen, macht Reil sich vor allem um die nächste Saison Sorgen. „Weil wir ja jetzt überhaupt nicht wissen, ob ab Ende September ein normaler Spielbetrieb mit Zuschauern wieder möglich ist. Und dann, glaube ich, wird’s noch viel schwieriger, als jetzt zweieinhalb Monate zu überbrücken“, sagte der Boss der MHP Riesen Ludwigsburg, die nach 21 Spieltagen in der Basketball-Bundesliga hinter dem FC Bayern auf Platz zwei liegen.
Die Saison irgendwie noch zu Ende zu spielen, wäre ihm daher lieber: „Wir haben aber auch jetzt schon Notfall-Spielpläne erarbeitet, bei denen der Abschluss der Hauptrunde möglich wäre und möglicherweise auch eine modifizierte Art von Playoffs.“
Vor knapp zwei Wochen hatte sich die Liga mit ihren 17 Klubs gegen einen sofortigen Abbruch der Saison entschieden und den Spielbetrieb vorerst bis zum 30. April unterbrochen. Wie zahlreiche andere Vereine haben auch die Ludwigsburger die Verträge mit mehreren amerikanischen Profis vorerst ausgesetzt und ihnen die Reise in die US-Heimat erlaubt. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen