Auch Mittelgroße kriegen Hilfe

Der Senat hat das landeseigene Corona-Soforthilfeprogramm für Unternehmen ausgeweitet: Ab sofort sollen nicht mehr nur Selbstständige und Kleinstunternehmen in den Genuss der Zuschüsse kommen

Von Lotta Drügemöller

Betriebe, die wegen der Coronakrise in Existenznot geraten sind, können damit bis zu 20.000 Euro erhalten – sofern sie zwischen 10 und 49 Mitarbeiter*innen haben und ihr Jahresumsatz nicht größer als 10 Millionen Euro ist. Die Zuschüsse müssen, anders als Darlehen, nicht zurückgezahlt werden. Der Senat hat für das Programm zusätzliche 25 Millionen Euro bereitgestellt.

Als eine der ersten Landesregierungen hatte Bremen in der vergangenen Woche ein Zuschussprogramm – die Corona-Soforthilfe – für Selbstständige, Kleinstunternehmen und Freischaffende aufgelegt und mit zehn Millionen Euro ausgestattet.

Die Nachfrage habe die Erwartungen dabei weit übertroffen, teilt das Wirtschaftsressort mit. Im Laufe der ersten Woche wurden bis Freitag in Bremen über 6.000 und in Bremerhaven 600 Anträge gestellt. Die Förderung kam einem entsprechenden Bundesprogramm um einige Tage zuvor und sollte den kleinen Unternehmen so möglichst schnell helfen, am Monatsende anfallende Kosten, wie Mieten oder Zinsen zu bezahlen.

Um die Anträge zügig zu bearbeiten, haben die zuständige Bremer Aufbaubank (BAB) und die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) Unterstützung von 60 zusätzlichen Berater*innen aus der Wirtschaftsförderung Bremen, dem Wirtschafts- und dem Finanzressort bekommen. Trotzdem stauen sich die Anträge: Pro Tag können laut Wirtschaftsbehörde nur 250 von ihnen bearbeitet werden. Zwischen vier- und fünftausend Antragssteller warteten am Freitag also noch auf eine Antwort. „Wir bitten daher die Antragstellenden um etwas Geduld“, wird Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (die Linke) in einer Pressemitteilung der Behörde zitiert.

Durch noch mehr Personal und einige Digitalisierungsmaßnahmen will die Behörde die Bearbeitungszeit verkürzen. Die genauen Regularien und die Anträge sollen sich im Laufe der Woche unter bremen-innovativ.de/corona finden.