: Bier besser daheim trinken
Städte verbieten Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern. Grenzen zu Nachbarn werden geschlossen
Die Corona-Epidemie führt zu immer weiteren Einschränkungen im Alltagsleben. Die Stadt Berlin hat ihre Maßnahmen drastisch verschärft. Alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern sind verboten. Kneipen, Clubs, Spielhallen, Spielbanken, Messen, Wettannahmestellen und Ähnliches dürften nicht mehr öffnen. Dasselbe gelte für Kinos, Theater, Konzerthäuser, Museen und Ausstellungen sowie für Bordelle.
Bei Veranstaltungen bis zu 50 Teilnehmern müssen die Veranstalter Namenslisten führen. Ausnahmen gebe es für Restaurants und Gaststätten. Tische in Restaurants müssten einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Sportbetrieb auch in privaten Sportanlagen, in Schwimmbädern und Fitnessstudios wird verboten.
Auch der Besuch von Angehörigen oder Freunden in Krankenhäusern wird stark eingeschränkt. Patienten dürfen keinen Besuch mehr empfangen. Ausgenommen seien Personen unter 16 Jahren und Schwerstkranke. Ähnliches gilt für Pflegeheime.
Auch Köln hat alle Veranstaltungen von Sonntag an verboten. Geschlossen würden alle Kinos und Theater sowie Discos, Clubs und Bars, die Musik und Tanzveranstaltungen anbieten.
Thüringen hat zur Eindämmung der Epidemie Veranstaltungen ab 50 Teilnehmern verboten. Auch andere Bundesländer verkündeten ähnliche Einschränkungen.
In Bayern wird der Betrieb der Zugspitzbahn bis auf Weiteres eingestellt. Am Sonntag sollten die Besucherzahlen in den Skigebieten begrenzt werden.
In weiten Teilen Deutschlands sind die Kirchen an diesem Sonntag leer geblieben. Etliche evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer hatten die Gottesdienste bereits am Freitag abgesagt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte jeden Einzelnen dazu auf, mit dem eigenen Verhalten Menschen mit Vorerkrankungen zu schützen. Daher sei es nun wichtig, soziale Kontakte weitgehend einzustellen, „wo immer das möglich ist“.
Wegen der Epidemie schließt Deutschland ab Montagmorgen um 8.00 Uhr weitgehend seine Grenzen zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag. Ausreisen aus dem Bundesgebiet nach Dänemark, Polen und Tschechien sind ebenfalls nicht mehr möglich. Diese Nachbarstaaten haben die Einreise für deutsche Staatsbürger gesperrt.
Alle Rückkehrer aus Italien, Österreich und der Schweiz sollen sich nach einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums selbst in Quarantäne begeben. „Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie zwei Wochen zu Hause“, schrieben Minister Jens Spahn und sein Ministerium. Dies gelte „unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht“. (klh)
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