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Kindstaufe mit Korn

Ist der Niedersachse gegen die Seuche immun?

Während sich ganze Kulturnationen hüstelnd und hamsternd im Würgegriff der Corona-Seuche winden, reibt man sich im fieberfreien Niedersachsen verwundert den Überaugenwulst. „Bei uns zirkuliert das Virus nicht“, diagnostizierte gestern Carola Reimann, Gesundheitsministerin des womöglich letzten immunen Fleckens auf deutschem Boden, in der dpa-Sprechstunde. „Das ist etwas anderes als in Norditalien zum Beispiel.“ In der Tat. Niedersachsen ist sogar die Antithese zu Italien. Aufrecht stehen die Kohlstrünke in ihrer Furche, wo Italiens Zitronenbäume längst die Früchte ins Feld geworfen haben. Dem flatterhaften Virus aus Wuhan dürfte also wenig Erfolg beschieden sein. In der rauen Rossnatur zwischen Osnabrück und Aurich überleben nur die Vierschrötigsten, weswegen der adulte Niedersachse als prinzipiell unverwüstlich gilt. Denn wem Grünkohl mit Pinkel nichts ausmacht, der verdaut auch minder schwere Infektionen. Außerdem wird das abwischbare Flächenland bei Schützenfesten sowie an allen anderen ungeraden Festtagen ausgiebig mit Doppelkorn desinfiziert, der ferner zum Zähneputzen und zur Kindstaufe benutzt wird. Für Bewohner der zivilisierten Welt ist die Rückkehr zum Niedersachsentum aber leider keine Option.

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