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plakativ (6)Sonnyboy der FDP

Fix reagiert: Jarchow- Plakate vor der taz-Redaktion Fotos: Daniel Wiese

Carl Jarchow! Du Hibiskusblüte des Hamburger Bürgertums, du Rastafari der Elbvororte! Zogst du in der Halbzeit auf dem Herrenklo noch schnell einen durch, als die anderen in der VIP-Lounge schon längst beim Champagner waren? Wobei nötig hattest du es nie: Auch Zigarren standen dir zu Gebot, kistenweise und in bester Qualität!

Doch du, eingedenk der wilden Zeit an Stränden, deren Namen wir nie hörten, hieltest du die Treue dem THC? Kichertest du heimlich unter dem Tisch bei den Sitzungen der Hamburger Bürgerschaft, bevor du wieder, gefasst und würdig, nach vorne schrittest, eine Stimme zu geben denen, die wie du Verantwortung tragen in dieser Stadt? „Cannabisfreigabe?“, das Fragezeichen auf den Plakaten schmerzte dich vielleicht – wie auch die Absage der Diskussion angesichts des Feindes, im Haus 73 neben der Roten Flora.

Gerne hättest du wohl den Chaoten in der Schanze „Maß und Mitte“ gelehrt, auch mit Hilfe der Polizei. Denn zu viel gekifft, das hattest du bestimmt nie, oder? Du wusstet dich zu beherrschen von Kindesbeinen an, musstest keine Molotowcocktails werfen! Dann kam Thüringen, der große Knall. Der Claim verschwand. Carl Jarchow! Was soll nun aus Hamburg werden? Daniel Wiese

Wahlplakate sind eigentlich zum Vorbeilaufen gedacht. Für diese Serie sind wir stehen geblieben und haben bei manchen zweimal hingeschaut.

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