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„Sabine“ nicht so krass wie „Kyrill“

Orkan „Sabine“ soll bis zu 130 Stundenkilometer erreichen. Dies gilt noch als normaler Wintersturm

Der Orkan „Sabine“ traf am Sonntagmittag im Norden Deutschlands ein: Die Fähren zu den Nordseeinseln stellten ihren Dienst ein. Mit der Bahn waren Sylt, Emden, Norddeich oder Kiel nicht mehr zu erreichen. Zudem wurden diverse Flüge von und nach Hamburg gestrichen. Fußballspiele fielen ebenfalls aus, dazu gehörte das Bundesliga-Derby Mönchengladbach gegen Köln.

Der Sturm breitete sich von Norden gen Süden aus. In der Spitze wurde mit Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern gerechnet. In Hamburg sollte der Höhepunkt in der Nacht zu Montag erreicht sein, im Süden wurde das Schlimmste für den frühen Montagmorgen erwartet.

Der Deutsche Wetterdienst stufte „Sabine“ als einen Winterorkan ein, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. „Sabine“ ist also nicht mit Megastürmen wie „Kyrill“ aus dem Jahr 2007 zu vergleichen, der Windgeschwindigkeiten von 225 Stundenkilometern erreichte und allein in Deutschland einen Schaden von 5,5 Milliarden Euro hinterließ.

„Sabine“ bläst aus West bis Südwest, weswegen Nordrhein-Westfalen besonders gefährdet ist. Die Schulen in Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen, Mülheim und Gelsenkirchen bleiben am Montag geschlossen. In den anderen Städten sollen die Eltern entscheiden, ob sie den Schulweg für ihre Kinder als sicher einstufen.

Die Bahn empfahl, Reisen zwischen Sonntag und Dienstag zu verschieben. Wer lieber ganz auf eine Fahrt verzichtet, kann die Tickets auch kostenfrei stornieren.

Der Deutsche Wetterdienst erwartete nicht, dass „Sabine“ dramatische Sturmfluten an der Nordseeküste auslösen könnte. Sonntagnacht sollte die Flut bis zu einem Meter über dem mittleren Hochwasser liegen. Von Montag bis Mittwoch werde allerdings mit deutlich höheren Pegelständen gerechnet.

Der Orkan löst auch in anderen Ländern Turbulenzen aus: In Großbritannien wurden drei Menschen verletzt, als das Dach eines schottischen Pubs einstürzte. Regenmassen überfluteten Straßen, Flüge fielen aus oder mussten abdrehen. Auch in Brüssel und Schiphol wurden Flugverbindungen gestrichen. (taz, dpa)

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