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Am eigentlichen Problem vorbei

Charité richtet einen neuen Studien­gang zur Hebammenreform ein

Wer in Berlin Hebamme werden will, muss dafür künftig studieren. Wegen einer bundesweiten Reform stehen nun auch in der Hauptstadt Veränderungen an: Die letzten Ausbildungsjahrgänge von Charité und Vivantes starten nach Angaben der Institutionen dieses Jahr. Gleichzeitig bereitet die Charité einen Hebammenstudiengang vor. Angestrebt werde, dass 60 Studierende zum Wintersemester 2021/22 anfangen können, wie die Universitätsmedizin auf Anfrage mitteilte.

Die praktischen Ausbildungsteile des dualen Studiengangs würden Charité und Vivantes gemeinsam übernehmen, heißt es. Insgesamt plant der Senat eigenen Angaben zufolge mit 120 Studienanfängern ab 2021.

Angehende Hebammen machten in Berlin bislang meist eine Ausbildung, können an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) aber auch ein Studium absolvieren. Die Studiengänge von EHB und Charité sollen künftig auffangen, was an Ausbildungsplätzen wegfällt, heißt es von der Senatskanzlei. Unterm Strich sollen dabei mehr Hebammen ausgebildet werden als bislang.

Ann-Jule Wowretzko, Vorsitzende des Berliner Hebammenverbands, begrüßt die Ausbildungsreform. Das eigentliche Problem sei aber die hohe Arbeitsbelastung in den Kreißsälen, kritisiert sie.

Ein von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) initiiertes Gesetz sieht vor, dass werdende Hebammen in Zukunft ein sechs bis acht Semester langes duales Studium mit hohem Praxisanteil absolvieren müssen. Deutschland ist nach Angaben der Bundesregierung das letzte Land der EU, das eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzt. (dpa)

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