Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Wenn sich einer aufführt wie „der große Zampano“ ist das nicht unbedingt sympathisch. Denn dann prahlt er und behauptet, alles zu können und Unmögliches möglich zu machen. Was aber, wenn das, was er behauptet, tatsächlich stimmt? Dann ist es „Der große Popolino“, der augenzwinkernd die Verbindung zum großen Zampano herstellt. Schließlich behauptet er, nicht nur, ein prima Clown und Jongleur zu sein, sondern auch noch Komiker und Pantomime. Und das für das denkbar gnadenloseste Publikum: Kinder zwischen zweieinhalb und neun Jahren. Ob dem so ist, und ob sein Wahlspruch „Der große Popolino ist vom Feinsten auch für die Kleinsten“ zutrifft, finden wir am Samstag oder Sonntag um 16 Uhr heraus, bei seinen Mitmachshows in der Schwartzschen Villa. Da er es als Spargeljongleur ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat, könnte doch was dran sein (Karten: 3445229, 6 €, www.kultur-steglitz-zehlendorf.de).
Auch einer, der ziemlich geschickt mit der Aufmerksamkeit seines jungen Publikums jongliert ist Robert Metcalf. Der Berliner Liedermacher fürchtet sich nicht, auch die heißesten Eisen in die Hand zu nehmen, weil er weiß: Mit Musik geht alles leichter. Bei besonders kniffligen Themen holt er sich einfach unverhohlen Hilfe. So auch am Sonntag im Gemeinschaftshaus Lichtenrade, wenn er dort um 10 Uhr gemeinsam mit „Mathilde – der Mathe-Ratte“ spielerisch und mit viel Spaß mathematische Grunderfahrungen zelebriert. Denn Mathilde ist nicht nur eine nette Ratte, sie weiß auch, dass der Alltag voller Mathematik steckt: beim Abzählen, beim gerechten Aufteilen, beim Abwiegen. Und auch sonst (für Kinder ab 5 Jahren, Dauer 50 Minuten, Kartentelefon: 61402164, Kinder 6,50 €, Erwachsene 7 €).
Und dann finden wir noch heraus, wie man Musik sichtbar machen kann. Beziehungsweise, wir schauen uns das an, denn die Komponisten und Musiker Florian Bergmann und Benedikt Bindewald und die Schauspielerin Minouche Petrusch haben das schon erledigt. Sie erfanden ein „Klangquadrat“ aus 3x3 Tönen. In ihrer musikalischen Performance für Kinder von 2 bis 10 Jahren folgen sie am Samstag und am Sonntag jeweils um 16 Uhr im Theater o.N. spielend, musizierend, singend und tanzend den Tönen auf den Feldern, wodurch bisweilen ziemlich akrobatische Choreografien entstehen. Da kann der eigentlich geradlinige Volkslied-Kanon „Heut kommt der Hans zu mir“ zu einem Kuddelmuddelwalzer werden, bei dem gar nicht mehr klar ist, welches Bein eigentlich zu wem gehört (www.theater-on.de, Kinder 5 €, Erwachsene 10 €, ermäßigt 7 €).
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