Studie zu Gesundheit und Arbeit: In Maßen gesund

Psychische Krankheiten werden immer häufiger diagnostiziert, aber nicht alle Berufsgruppen sind gleich gefährdet. Erwerbslose trifft es oft.

Wollsocke unter Bettdecke

Einfach im Bett bleiben Foto: Tack/imago

BERLIN taz | Die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen haben sich nach aktuellen Daten des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen BKK binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Der Verband legte am Donnerstag in Berlin den Gesundheitsreport 2019 vor.

Jeder sechste Fehltag (15,7 Prozent) in Deutschland geht inzwischen auf das Konto psychischer Erkrankungen. Dabei dauern diese Krankschreibungen lang: Durchschnittlich 37 Tage beträgt die Ausfallzeit.

Die BKK begründet den Anstieg der Zahl der Fehltage auch mit ausgreifender Diagnostik und sinkender Stigmatisierung. Früher seien psychische Erkrankungen oft als Kopfschmerzen, Migräne oder Unwohlsein diagnostiziert worden.

Soziale Berufe weisen überdurchschnittlich viele Fehltage wegen psychischer Erkrankungen auf. Bei Altenpflegerinnen liegt der Wert mit jährlich 5,8 Fehltagen je Beschäftigten mehr als doppelt so hoch.

Erwerbslose sind jedoch durchschnittlich an 15,2 Tagen im Jahr wegen psychischer Probleme krankgeschrieben, der Wert bei ihnen liegt damit fast dreimal so hoch wie bei den AltenpflegerInnen.

„Arbeit macht eher gesund als krank“, berichtete der an der Studie beteiligte Versorgungsforscher Holger Pfaff. Ausschlaggebend sei eine Arbeit, die als „sinnstiftend erlebt wird. Dann könne Arbeit in erster Linie gesund halten.

Nicht jede Diagnose führt automatisch zu Fehlzeiten. Gemessen an den Beschäftigten, die 2018 die Diagnose Depression erhielten, führte dies bei nicht einmal jedem Achten zu einer Arbeitsunfähigkeit.

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