: 900.000 Euro für Wale und Enten
Schleswig-Holstein investiert in Tierschutz und verlängert freiwillige Vereinbarung mit Fischereiverbänden
Jan Philipp Albrecht, Umwelt- und Fischereiminister
Der Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten vor Schleswig-Holsteins Küsten ist bis 2022 verlängert worden. Fast 900.000 Euro sollen dafür ausgegeben werden. Das Kabinett beschloss am Dienstag in Kiel die Fortführung einer freiwilligen Vereinbarung mit den Fischereiverbänden. „Dieses Geld rettet Tierleben und hilft den Fischern, die Beifänge von Schweinswalen und Enten zu minimieren“, sagte Umwelt- und Fischereiminister Jan Philipp Albrecht (Grüne).
Die Vereinbarung sieht eine Auswertung der Daten von großflächig eingesetzten Schweinswal-Warngeräten (PAL) vor. In einem zweiten Schritt soll die Wirksamkeit der PAL überprüft werden. So lässt sich ausschließen, dass Schweinswale sich an die Geräusche gewöhnen und sich wieder vermehrt in den Netzen verfangen.
Darüber hinaus beschloss das Kabinett die Förderung eines Anlegers für Kleinstfischerboote in Heiligenhafen (Kreis Ostholstein). Die dafür erforderlichen 812.000 Euro stammen anteilig aus 85 Prozent EU-Mitteln (690.000 Euro) und aus 15 Prozent kommunalen Mitteln der Stadt Heiligenhafen (knapp 122.000 Euro).
Die erste Vereinbarung zum Schutz der Schweinswale war zunächst bis Ende 2017 befristet, danach bis 2019 verlängert worden. Sie soll einen Jahrzehnte alten Konflikt zwischen Fischerei und Naturschutz entschärfen: Vor allem in der Stellnetzfischerei kommt es zu nicht gewünschten Beifängen von Schweinswalen und Seevögeln. Die Fortführung der Maßnahme trage dazu bei, Tierschutz und Fischerei miteinander zu vereinbaren, so Albrecht.
In das Projekt werden laut Mitteilung zwischen den Jahren 2020 und 2022 rund 674.000 Euro EU-Gelder und 225.000 Euro vom Land fließen. (dpa)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen