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Ana Gzirishvli, MedienkünstlerinEinblick (800)

Foto: © Ana Gzirishvili
Zur Person

Ana Gzirishvili, 1992 in Tbilisi geboren, ist Medienkünstlerin. Seit 2014 lebt sie in Berlin, wo sie die New Media Class an der UdK absolvierte und DAAD-Stipendiatin ist. In ihren experimentellen Arbeiten durchquert Ana Gzirishvili verschiedenste Medien, vom linsenbasierten Bewegtbild zur Computeranimation, von der Zeichnung bis zur Drucksache oder von der Mode bis zur Performance. Inhaltlich setzt sie sich häufig mit den visuellen und soziokulturellen Narrativen von Raum, Sprache oder Ereignis auseinander. Dabei beschäftigt sich Ana Gzirishvili mit den Verschiebungen, die zwischen der materiellen und immateriellen Welt entstehen können. Der Kunstpunkt zeigt gerade zwei ihrer Arbeiten (s.o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Ana Gzirishvili: Ich habe in Berlin schon lange keine Ausstellung mehr gesehen, die mir starke Emotionen bereitet hat. Es gab aber einen Vorfall bei einem Auftritt der Young Boy Dancing Group in der Klosterruine diesen Sommer. Bei einer ihrer gefährlichen Handlungen setzten sie versehentlich einige Zuschauer in Brand und verletzten sich selbst. Es herrschte Panik. Und mich brachte das zum Nachdenken über die obskuren Grenzen der Verantwortung zwischen Künstler:innen, Organisator:innen und Publikum nach.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Trauma Bar und Kino, erst vor einem Jahr eröffnet und von Anfang an ein sehr schönes Programm mit inspirierenden experimentellen Künstler:innen.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich ­zurzeit durch den Alltag?

Gerade lese ich mehrere Bücher gleichzeitig. Zum Beispiel Silvia Federicis „Caliban and the Witch“, das schon viele Menschen inspiriert hat, besonders Frauen, einschließlich mich. Außerdem lese ich Virginia Woolfs „The Waves“. Ihr Schreiben ist überraschend trippig. Parallel dazu die brillante Toni Morrison.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich bereite eine Videoinstallation in ­Tbilisi über den Zustand des „Dazwischen“-Seins oder auch des „Ortlos“-Seins vor. Dafür werde ich mit meinem CGI-Charakter CGI character „Bay and Tbilisi city scape“ arbeiten. Außerdem mache ich nach zwei Jahren endlich einen Musikclip zu Ende, der von einer unangenehmen Erfahrung mit einem Mitarbeiter der Deutschen Bank handelt, die ich einmal hatte.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Der Kaffee am Morgen und der Blick aus meinem Fenster. Ich habe eine schöne Sicht auf die Stadt. Außerdem liebe ich es, meine Bücher durchzugehen und nach Worten zu suchen.

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