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„Cumhuriyet“: Fünf aus der Haft entlassen

Von Jürgen Gottschlich

Der bekannte Karikaturist Musa Kart und die vier Journalisten Guray Öz, Önder Çelik, Mustafa Kemal Güngör und Hakan Kara sind am Donnerstagabend in Kocaeli, einer Stadt nordwestlich von Istanbul, von ihren Angehörigen und Freunden vor dem Gefängnis in Empfang genommen worden. Auch wenn nach dem Urteil des Berufungsgerichtes nun noch eine untere Instanz zustimmen muss, gilt das als Formalität. Die fünf werden nicht wieder ins Gefängnis müssen. Sie dürfen aber zur Zeit das Land nicht verlassen.

Die fünf Freigelassenen gehören zu den 17 Cumhuriyet-Kollegen, gegen die nach dem Putschversuch gegen Präsident Erdoğan im Juli 2016 ein jahrelanger Prozess geführt wurde. Sie sollen sowohl den Sektenführer Fethullah Gülen, den Erdoğan als Drahtzieher des Putsches ansieht, wie auch die kurdische PKK publizistisch unterstützt haben. Beides waren von vornherein unhaltbare Vorwürfe. Der gesamte Prozess sollte alle kritischen Journalisten in der Türkei einschüchtern.

Der Prozess endete in der ersten Instanz im April 2018. Von den 17 Angeklagten wurden 14 zu Haftstrafen zwischen drei und acht Jahren verurteilt. Der ehemalige Chefredakteur Can Dündar hatte noch vor dem Verfahren nach Deutschland flüchten können. Die prominentesten Verurteilten sind der damalige Chefredakteur Murat Sabuncu, der damalige Herausgeber Akın Atalay und der Autor Ahmet Şık.

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