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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Schule schwänzen ­kostet nichts

Seit Monaten beherrschen zwei wichtige Fragen die öffentliche Debatte in Deutschland. Was tun gegen den Klimawandel? Und ist es okay, die Schule zu schwänzen, um darauf aufmerksam zu machen? Die zweite Frage geriet wegen der Schulferien etwas in den Hintergrund. In dieser Woche aber wurde bekannt, dass in Mannheim Schüler sogar Bußgeld fürs Schwänzen blechen sollen: Fünf Schüler*innen sollten je 88,50 Euro zahlen – für zwei Fehlstunden. Inzwischen wurde der Bescheid wieder aufgehoben. Unklar ist, ob die Schüler anderweitig bestraft wurden.

2 Flugscham ist ­ausbaufähig

Fliegen ist nicht gut fürs Klima – besonders auf Inlandsstrecken, wo es vermeidbar ist –, und es ist zu billig. Aus diesem Grund will Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) die Flugpreise erhöhen. Dass das allein wenig bringen dürfte, zeigen ihre eigenen Mitarbeiter*innen. 1.740-mal sind sie in diesem Jahr dienstlich zwischen Bonn und Berlin hin und her geflogen, obwohl auch ein Zug fährt (der ein bisschen länger braucht). Dem abhelfen würde die Verbesserung der Bahnverbindungen und im konkreten Fall ganz simpel: die vollständige Verlegung der Ministerien nach Berlin.

3 Wortspiele machen AKKresiv

Wenn eine Frau mit langem Namen Verteidigungsministerin wird, wird eine Annegret Kramp-Knarrenbauer mit der AKK47 zum BLABLABLAKK. Wir haben da AKKuten Wortspiel-Überdruss.

4 E-Scooter waren gestern

Seit Kurzem dürfen Tretroller mit Batteriebetrieb auf deutschen Radwegen und Straßen rollen, mehrere Anbieter haben die E-Scooter in den Großstädten verteilt und buhlen um Kundschaft. Sind sie praktisch? Gefährlich? Vergrößern sie gar das urbane Mobilitätsproblem? Schaut man nach Paris, sind das Fragen von gestern. Bei einer Militärparade am französischen Unabhängigkeitstag flog ein Soldat auf einer Art Skateboard durch die Luft. Immerhin kann er dort nicht mit Autos zusammenstoßen.

5 Likes sind nicht zum Angeben

Wer bei Instagram ein tolles Foto postet – von seinem Essen oder von sich selbst –, freut sich meist, wenn viele andere das toll finden und liken. Aber führt das zu einem Konkurrenzkampf, unter dem die Inhalte leiden? Der Plattformbetreiber argumentiert so und hat deshalb – zunächst nur testweise in sieben Ländern – die Likes versteckt. In Deutschland können alle deren Zahl noch sehen. Aber vielleicht können auch hierzulande die Poster dann bald heimlich weinen, wenn ihre Fotos zu wenigen gefallen. Sebastian Erb

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