: Alles ist möglich, deshalb Augen auf beim Investieren
Per Crowdinvestment nachhaltige Projekte zu unterstützen ist eine gute Idee. Wie bei allen Geldanlagen sollte man genau prüfen, worauf man sich einlässt
Grundsätzlich gilt: bei Crowdinvestments geht es meist um Nachrangdarlehen oder Genussrechte, im Falle einer Insolvenz gehen die Crowdinvestoren deswegen leer aus. Wie jeder gute Investor sollte man deswegen zunächst einmal ein Portfolio aus mehreren Projekten aufbauen, um das Risiko zu streuen. Natürlich ist es auch ratsam, nur Geld einzusetzen, auf das man notfalls auch verzichten kann.
Ein paar Grundregeln helfen aber auch dabei, das Risiko einzelner Projekte einschätzen zu können. So gelten Immobilienfinanzierungen und Investitionen in Solar- oder Windparks im Vergleich zur Beteiligung an Start-ups als sicherere Anlageformen. Doch auch bei Immobilien gibt es Unterschiede – so ist etwa die Lage ein wichtiger Faktor für den Erfolg, Grundregel: je größer die Stadt und je weiter im Zentrum, desto besser. Die Sanierung von Altbauten in verhältnismäßig gutem Zustand ist weniger riskant als ein Neubau, auch die Vermietungsquote ist als Faktor zu berücksichtigen.
Besonders gut hinschauen sollte man bei Start-ups – denn erfahrungsgemäß scheitern die meisten von ihnen während der ersten Jahre. Ist das Geschäftsmodell noch nie erprobt worden, existiert das Produkt nur als Prototyp, schieben die Gründer zum ersten Mal ein Projekt an? Dann lieber die Finger davon lassen. Ähnliches gilt im Energiesektor – Innovationen sind riskanter als bereits erprobte Formen der Energieproduktion. Wer auf Nummer sicher gehen will, investiert in bestehende Anlagen und profitiert von der Einspeisevergütung. Zumindest so lange, bis möglicherweise die nächste Regierung die Vergütungen ändert. Immer achten sollte man auch auf die Erfahrung des Projektentwicklers, genauso auf die Höhe des Eigenkapitals – liegt sie nur bei 5 bis 10 Prozent, könnte es bei auftretenden Problemen schneller zur Insolvenz kommen. Am Ende gilt immer Murphys Law: was schiefgehen kann, wird irgendwo eines Tages auch schiefgehen. Verzögerungen, Verluste oder ein Totalausfall sind deswegen letztlich bei jeder Form von Crowdinvestments möglich. Es ist aber auch durchaus schon vorgekommen, dass die Rendite am Ende sogar höher war als erwartet – Geldanlage bleibt eine Form des Nervenkitzels, auch wenn sie ökologische Motive hat. Ansgar Warner
www.geld-bewegt.de/en/node/16599
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