beschränkt: Sexismus auf dem Stadtportal
Sie möchten einen Junggesellenabschied feiern? Da gibt es in Hamburg genau das Richtige: „Ballern, Bier und Brüste“. Mit diesem B-Dreiklang darf das Unternehmen „City Paintball“ aus Bahrenfeld auf hamburg.de für Junggesellenabschiede werben. Auf jener Seite also, bei der Hamburg seit 2017 Mehrheitsgesellschafterin – und somit auch verantwortlich für den Content ist. Beworben werden hier „Waffen, Stripperin und kühles Bier“ und „Adrenalin pur“. Illustriert ist die Anzeige mit einer Kiste Bier und der expliziten Silhouette einer Stripperin am Pool.
Wie Anzeigen auf hamburg.de gelangen und anhand welcher Kriterien deren Inhalt geprüft wird, erklärt Torralf Köhler, Leiter der Marketing-Abteilung, in einer E-Mail so: „Sofern es sich um seriöse Marktteilnehmer handelt, die mit Ihrer Aussage in Wort und Bild nicht gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung bzw. die Statuten verstoßen, sehen wir keinen Anlass, sie in der Wahl ihrer Botschaften zu beschränken.“ Bei hamburg.de empfindet es offenbar niemand als problematisch, eine Freizeitaktivität mithilfe sexualisierter weiblicher Attribute zu vermarkten.
Sexistische Werbung hat aber nirgendwo etwas zu suchen. Und schon gar nicht auf einer offiziellen Seite der Stadt Hamburg. Denn als Mehrheitsgesellschafterin macht sie sich, egal ob bei redaktionellen Inhalten oder bezahlten Anzeigen, schuldig, diesen billigen Sexismus zu unterstützen. Schon allein mit dieser einen Anzeige schafft es hamburg.de, geschlechterpolitische Errungenschaften mit Füßen zu treten.
Und das Problem beschränkt sich nicht nur auf diese eine Anzeige. Stöbert frau weiter, findet sie auch Empfehlungen für den perfekten Junggesellinnenabschied. Auch hier werden traditionelle Rollenbilder reproduziert: Styling-Tipps für „echte Queens“ zur Entdeckung der „süßen Seite der Braut“. Lachen oder weinen? Beides. Julika Kott
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