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Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet

Zu Beginn des Sommers immer gern gesehen: Steven Spielbergs Thriller „Der weiße Hai“ („Jaws“, 1974). Der große Raubfisch vermiest einem Badeort so richtig die Saison: Schnell färbt sich das Wasser blutrot und einige Menschen vermissen Körperteile, mit denen sie eigentlich gern weitergelebt hätten. Politiker und Geschäftsleute würden die Badesaison zwar gern weiterlaufen lassen – doch da sind der Polizeichef (Roy Scheider) und ein furchtbar bärbeißiger Hochseefischer (Robert Shaw). Geschickt hält Spielberg in seinem Special-Effect-Thriller Suspense und Schock in der Waage und spielt mit den Urängsten der Menschen vor den Bedrohungen aus den Tiefen der Meere (OF, 1. 6., 20 Uhr, Arsenal).

Für den Schauplatz New York bewies Regisseur William Friedkin in „French Connection“ (1971) ein besonderes Gespür: Verkehrschaos und wilde Verfolgungsjagden, schmuddelige Hinterhöfe und düstere Bars prägen das Bild, wenn zwei Cops sich auf die Jagd nach einem smarten Rauschgiftdealer machen. Dabei setzt Friedkin besonders auf die physische Präsenz des permanent rennenden und schwitzenden Gene Hackman in der Rolle des Rauschgiftfahnders „Popeye“ Doyle: Selten zuvor hatte man einen derart verbissenen und in der Wahl seiner Mittel so wenig wählerischen Polizisten auf der Leinwand gesehen (OmU, 4. 6., 19.45 Uhr, Babylon Mitte).

Lange Zeit gehörte mühsame Überzeugungsarbeit zu den Projekten des bulgarischen Künstlers Christo und seiner 2009 verstorbenen Frau Jeanne-Claude einfach dazu. Denn Großkunst in Landschaftsräumen benötigt Genehmigungen: Sich erklären und die Skepsis anderer Menschen ausräumen war ein unabdingbarer Teil von Christos Kunst. Der Dokumentarfilm Christo – Walking on Water von Andrey Paounov zeigt, wie sich das über die Jahre verändert hat. Denn heute findet jeder Christo toll – wenn schon nicht aufgrund von Kunstsachverstand, dann doch zumindest dank der Touristenströme, die er anlockt. Bei dem Projekt „The Floating Piers“ (2016), bei dem mit gelbem Stoff bespannte Stege den italienischen Iseosee für 16 Tage begehbar machten, wird folglich anderes wichtiger: etwa die von einem heftigen Sturm behinderten Installationsarbeiten, oder das Chaos, das die Besuchermassen verursachen. Und es gibt die tragikomischen Seiten des Ruhms: der lustlose Christo bei einem Dinner mit der High Society – wie anstrengend! Ein liebevoll-ironischer Blick auf einen nicht immer einfachen Künstler und einen oft merkwürdigen Kunstbetrieb, der sich um ihn herum etabliert hat (1. & 2.6., 15.45 Uhr, Babylon Mitte).

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